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bekannten Kupferglanz und blauem Decor erzeugt haben. Aus Italien
stammen die berühmten Majoliken mit rothem Metallglanz von
Gubbio und wohl auch Pesaro und Caffagiolo. Am längsten hat sich
Fayencen von Clärnent Massier
die alte Übung in Spanien erhalten, wo in Manises bei Valencia seit
dem XVI. Jahrhundert bis in die neueste Zeit gewöhnliches derbes
I-Iausgeschirr mit Kupferglanz erzeugt worden ist. Die im Dienste
der Keramik stehende technische Chemie hat sich nun auch dieser
verschollenen Kunst angenommen und in mehr als einem Centrum
keramischer Industrie wurden häufige Versuche mit metallischer
Lusterware gemacht. Während sich dieselben aber zumeist, nament-
lich in Spanien, Italien und wohl auch im Orient, auf die Nachahmung,
vielfach auch Fälschung der alten Erzeugnisse beschränken, hat sich
seit kurzem eine Industrie in Metallreflexen entwickelt, welche ihre
eigenen, von der Vergangenheit unabhängigen Wege geht und alles
daransetzt, um in Farbe und Form bisher noch nicht gekannte
Wirkungen zu erzielen.
Die in den französischen Seealpen seit langem ansässige Töpfer-
familie Massier hatte ihren Sitz ursprünglich in Vallauris. Ihre auf
einfache Gebrauchsartikel beschränkte Industrie verfeinerte sich seit
Anfang dieses Jahrhunderts zusehend. Zunächst brachte sie einfärbige
glasirte Ware, dann reich modellirtes decoratives Gartengeschirr,
endlich Gefässe im Genre flambe in allen Farbenscalen. Das alte
Haus Massier theilte sich in drei Linien, Delfin, jerome und Clement
Massier, von welchen der letzte seine Erzeugung nach Golfe juan an
der Strasse zwischen Cannes und Antibes verlegte. Mit Metallreflexen
nach Art der alten persischen und hispano-maurischen Lusterware
wurden seit 1855 vielfache Versuche angestellt, ohne dass dieselben
zunächst ein nennenswertes Ergebnis geliefert hätten. Erst im Jahre
188g brachten die Massiers einiges Bemerkenswerte auf die Pariser