chemisch-technischen Versuchs-
anstalt an der Berliner Manu-
factur, 1882 eine Porzellanmasse
erfand, die in ihrer Zusammen-
setzung dem chinesischen Por-
zellan gleichkam und wie dieses
eine niedrigere Gutbrenntempe-
ratur besass. Auf diesem soge-
nannten Segerporzellan liessen
sich dann mit Sicherheit jene
prachtvollen, aus Kupferoxyd ge-
wonnenen rothen und geflamm-
ten (in violette, blaue, graue und
grüne Töne hinüberspielenden)
Glasuren herstellen, deren Farben
bei der Garbrandtemperatur des
Hartporzellans nicht herauskom-
men würden. Diese Erfindung
_ _ Vase mit farbigen Glasuren
Segers 1st nach seinem Tode königliche Porzellan-Manufaclur Berlin
weiter ausgebaut worden, so dass
heute die Fabrik über eine grosse Mannigfaltigkeit von bunten
Glasuren verfügt, deren Farben in
jedem Falle durch eine sichere
Beherrschung des Brennprocesses
mit ziemlicher Gewissheit im vor-
aus berechnet werden können. Die
wechselvollen Gestaltungen der
Flecken, Adern und Flammen frei-
lich, die sich auf der Oberfläche
mit jener Unregelmässigkeit bilden,
wie wir sie in der Natur etwa auf
der Haut des Apfels, dem Gefieder
des Vogels oder der Oberfläche
einer Muschel beobachten können,
werden stets der launenhaften
Willkür des Feuers überlassen
bleiben ; jeder Brandbescheert neue
Überraschungen. Einen gewissen
Grad von Gesetzmässigkeit in der
Bildung dieser Glasuren hat man
Vase mit farbigen Glasuren _ _ ___ _
königliche Porzellan-Manufactur Berlin allerdlngS In jüngster Zelt dadurch