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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 7)

Theile der Fahne, die 
mit dem Wappen nicht i" i 
im Zusammenhange 
stehen, beliebige Misch- 
farben tragen und je 
weniger diese Theile 
durch ihre Farben do- 
miniren,destowirkungs- 
voller wird der heral- 
dische Theil der Fahne, 
der ja stets deren 
Hauptsache ist, zur 
Geltung kommen, desto kenntlicher wird die 
Fahne erscheinen. 
Die Fahne ist wie auch das Wappen erst 
in zweiter Linie ein „Bild"; vor allem sind 
beide „Merkzeichen" und müssen deshalb klar 
und deutlich zu uns sprechen, sie dürfen weder 
in ihren Conturen, noch in ihren Farben verschwommen sein. Wenn es auch 
richtig ist, dass das Wappen heute nicht mehr seinen Träger aus absehbarer 
Entfernung kenntlich zu machen hat, wie es in der Blütezeit der Heraldik 
eine seiner Aufgaben gewesen war, so ist die Farbenklarheit doch so sehr 
mit seinem Charakter verbunden, dass ohne dieser das Wappenbild zu 
einem kraftlosen Gemengsel von Figuren herabsinken würde. Bei der Fahne 
dagegen ist und bleibt diese Farbenklarheit auch heute noch ein unbe- 
strittenes Erfordernis, soll sie überhaupt den Dienst leisten, für den sie 
bestimmt und geschaffen wird. 
Wir wollten mit diesen wenigen Zeilen nur eine kleine Anregung geben, 
denn, fände unsere Idee über die Ausgestaltung des Fahnenschmuckes einen 
fruchtbaren Boden, dann dürfte dies sicherlich unserem Kunstgewerbe nur 
willkommen sein. Das Strassenbild festlich geschmückter Städte und Märkte 
würde an künstleri- 
schem Reiz ausser- 
ordentlichgewinnen, 
an Stelle bedauerns- 
werter Gedanken- 
armutwürde geistige 
Regsamkeit treten, 
und die Pflege ästhe- 
tischer Cultur in den 
Massen würde ihrem 
Ziele um einen  Figur 24. Fahne fsgofvisgklilrcn des Wappens 
kleinen Schritt näher ' 
gerückt werden. 
 
Figur 23. Fahne mit der 
Figur des Wappens 
Menernich 
  
 
 
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