Verzierungseifer der Architekten von selbst. Alles sollte eben wirken, nur
nicht die Fläche. Durch diese Art der Decoration haben sich die Erbauer -
ihre Namen sind Larche und Nachon (die Architekten), und Tropey-Bailly
und Esquie' (die Bau-
meister) - die Wirkung
aus der Ferne verscherzt,
die ihnen bei der Anlage
der Ausstellung sonst
nicht hätte entgehen kön-
nen. Allein die vielen De-
tails verschwimmen, wie
man sich auch nur hun-
dert Schritte entfernt, so
weit, dass man nur den
Eindruck von Verworren-
heit, Zerfahrenheit erlangt.
Je einfacher diese beiden
Paläste gewesen wären,je
mehr man nach grossen
Linien statt nach Einzel-
Wirkungen getrachtet
hätte, desto sicherer wäre
die Impression der beiden
Invalidenpaläste aus der
durch die Gesammtanlage
der Ausstellung für den
Betrachter gegebenen
Entfernung gewesen.
Denn diese beiden Bau-
werke bilden den Abschluss der in dieser Ausstellung neugeschaffenen
„Esplanade des Invalides". Diese breite, die Entfaltung der Massen des
Publicums auch bei starkem Besuch gestattende Esplanade führt kerzen-
gerade von dem Eingangsthor in der Avenue des Champs Elysees zum
I-Iötel des Invalides. Beim Eintritte steht man zwischen den beiden wirklich
gelungenen Kunstpavillons, dem Grand Palais, in dem die französische
und die ausländische Kunst jetzt wohnt, und dem Petit Palais, das die retro-
spective Ausstellung französischer Kunst und Kunstgewerbe beherbergt.
Von diesen Palästen führt der neuerbaute Pont Alexandre III. über die
Seine, und man hat so den Blick auf die eben charakterisirten Palais der
Esplanade des Invalides. Diese rudimentäre Angabe der Raumverhältnisse
kann schon beweisen, dass die einzig mögliche architektonische Wirkung
für dieses erste Centrum der Ausstellung - im ganzen sind drei architekto-
nische Centren zu erkennen - in der Grosszügigkeit gelegen gewesen wäre.
Was die beiden Kunstpavillons an der Seinebrücke anbelangt, ist dieses Ziel
Fries aus der Porzellan-Manufactur von Sevres