zeigt. Der Tüchtigste dieser
Schule ist jetzt, nach Puchingers
Austritt, Hans Pühringer, auch
einer, der, ohne Schaden zu
nehmen, auf den heterogensten
Gebieten sich bewegen kann.
Matsch' Vorliebe für prunkvolle
Häufung verschiedenster Ma-
terialien und Techniken, wie sie
etwa der spätrömischen Kunst
eigen war, tritt auch bei
Pühringer entgegen, der sich
in einer neuen Decoration für
einen Wandbrunnen im Freien
versucht und hiebei höchst ori-
ginell und bizarr getriebenes
Kupfer (die Treibarbeit von
Klimt, Siegl und Stadler), Steine
und Glas zu einer farbigen Dar-
stellung einer liegenden Frauen-
gestalt und eines Panthers ver-
wendet. Einwandfrei und wirk-
lich schön ist der von Pührin-
ger entworfene und modellirte
Weihbrunnen in Bronze, ägyp-
tischem und mexicanischem
Onyx, weniger klar und be-
friedigend Entwurf und Studien
für ein Interieur mit reichem malerischem Schmuck und Application
auf Seide. Auch ein gestickter Tischläufer Puchingers zeichnet sich durch
reizvolle Ornamentik und höchst feinsinnige Farbenstimmung aus. Alle
anderen Stickereien aber, welche die Ausstellung bringt, sind in Farbe,
Zeichnung, Format so wunderlich gezwungen, dass wir uns mit dieser
Diversion der Schule nicht befreunden können. Auch Prutschers Speise-
zimmer befriedigt nicht ganz, die Möbel zwar, wenigstens Credenz und
Eckschrank, sind gut, der Brunnen aus Onyx und Kupfer an sich nicht übel,
aber die in dünne Leisten gespannten Matten als Wandverkleidung sind
unbedingt abzulehnen, da sich Staub, Rauchniederschläge und Krankheits-
erreger aller Art darin einnisten werden. Man sollte sich hüten, solche
Sünden im Namen der modernen Kunst zu begehen.
Auch Prutschers Ledercassetten sind eine Spielerei, seine Schmuck-
gegenstände hingegen, vom I-Iofjuwelier Mayr ausgeführt, nicht übel, ganz
hervorragend aber sein Glasfenster, trefflich im Aufbau und der farbigen
Massenvertheilung. Auf dem eigentlich malerischen Gebiete, welches
K. k. Kunstgewerbeschule in Prag, Specialschule für textile
Kunst (Professor Julius Ambrus), Entwurf von K. Dvoiak
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