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thumbs: Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 5, 6 und 7)

Wußten sie es gegen den Widerstand der Geschmeidmacher durchzusetzen, 
daß ihnen die Herstellung aller möglichen Geräte aus Messingblech gestattet 
wurde. Dazu gehörten in erster Linie die Handlaternenf die seit der zwei- 
ten Hälfte des XVII. Jahrhunderts ein Hauptartikel des Gewerbes gewesen 
sind. Während an anderen Flaschnerarbeiten, wie etwa den aus Weißblech 
hergestellten großen Flaschen mit eingesetzten Bechern, wovon das Ger- 
manische Museum zwei Exemplare, derzeit in der Folterkammer, bewahrt 
- Prunkstücke, die bei Hochzeitsschmäusen "f": gebraucht wurden 7, 
Marken anscheinend nicht vorkommen, sind solche bei den kleinen Messing- 
laternen in der Regel anzutreffen, und zwar meist an der Handhabe oder 
oberhalb derselben. Die Zeichen sind teils gemalt im Schränkchen des Hand- 
werks im Germanischen Mu- 
seum, teils in Kupferplatten 
gestochen, beziehungsweise 
auf Papier gedruckt, vom 
XVII. bis in das XIX. Jahr- 
hundert hinein erha1ten.Eine 
systematische Zusammen- 
stellungfindetmanimAnhang. 
Unsere Abbildungen 17 
bis I9 geben einige der 
wichtigsten Typen wieder. 
Die mit barockem Laubwerk 
verzierte viereckige Klapp- 
laterne rührt ausweislich der 
Marke - ein zum Spiegel- 
monogramm verdoppeltes Abb. 2c. Wandhaken (Sammlung Wallrafi) 
G - von Johann Andreas 
Griebel her, dessen in ähnlichem Laubwerk schön getriebenes Epitaph 
von 170g bei Bösch-Gerlach auf Tafel 37, 2, reproduziert ist. Spätere 
Inhaber der Marke kommen wohl nicht in Betracht. Weitere Stücke, die 
jedenfalls mit Sicherheit für Nürnberg in Anspruch zu nehmen sind, befinden 
sich zum Beispiel im Kaiser Karls-Museum für Volkskunde in Wienm 
(Sammlung von Benesch), in der Sammlung des Volkskunstvereins in 
Feuchtwangenj im Museum in DinkelsbühlT-l- und im Berliner Kunst- 
i" Handwerksordnungen (Stadtarchiv Nürnberg, I, Seite x22) und Akten des Geschmeidmacherhand- 
werks (Gerrnanisches Museum): Urkunden vom m. Oktober 1657, 31. jänner 1658 und r5. Oktober x68o. 
i" Das 161g datierte Inventar des Nürnberger Patriziers Nikolaus Hieronymus Paumgärtner, das ich dank 
dem Entgegenkommen des Herrn Majors Freiherrn Hans von Imhofbenützen konnteyerzeichnet: „der Frau Wittib 
untaxiert bevor gelassen . . . . . . zwo Plechene Flaschen mit dem Paumgärrner und Scheurl Wappen, so uff dero 
Hochzeit zum Einschencken gebraucht worden"; und: „junckfrawen Maria Helena Paumgärtnerin ist bevor ge- 
lassen: . . . zwo plechene tlaschenn mit Paumgärtner und Starkhenn Wappen, welche uf lxes Herrn Vatters unndt 
Frau Mutter, Beeder seligen Ehrentag und Hochzeit, zum auftragen unndt Einschenckhen gebraucht worden." 
ü" Abgebildet bei von Benesch, Tafel 53, Nr. u, 23, 29 und 35. 
1' Abgebildet in „Die Quelle", herausgegeben von Martin Gerlach, Band X, Unterfranken. Text von 
O. Schwindrazheim, Seite 86, Nr. 394: das Stück rechts. 
1-1- „Die Quelle", a. a. 0., Seite 30, Nr. 112: die Laterne links und die beiden rechts und vielleicht auch 
die in der Mitte. 

	        
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