sonderbar sympathisch -
eine Qualität, die sich speciell
bei seinen Kinderporträts
zeigt.
In seiner lebensgrossen
Porträtgruppe „Mrs. Spottis-
woode und Betty" bietet das
Arrangementjenetechnischen
Schwierigkeiten, welche La-
very so gut zu bezwingen
versteht.
Wie alle Porträts Lave-
rys ist auch dieses düster in
der Farbenstimmung, fast
traurig diesmal in der Com-
bination von matten, braunen
und grauen Tönen mit einem
einförmigen, dunklen Hinter-
grunde. Alles, was an Licht
da ist, ist am Kopfe und Ge-
sichte des Kindes concentrirt
- einem rosenwangigen, klei-
nen Gesichte, sehr ernst unter
der Wolke einer vorüber-
gehenden Laune, welche der
Künstler so glücklich erfasst
hat. Dieselbe eigenartige
Geschicklichkeit in Doppel-
composition zeigte sich schon
vorher in dem schönen Bilde
„Pere et fille" (Porträts von
Mr. Lavery und seiner Toch-
ter), welches von der franzö-
sischen Regierung für die Lu-
xembourg-Gallerie angekauft
wurde. Es ist wunderschön
componirt und voll von kräf-
tig und aufrichtig ausgedrück-
tem Gefühle. In „Madre e
Figlio", welches Bild von der
E. A. Walton, Porträt
italienischen Regierung für die internationale Kunstsammlung in Venedig
angekauft wurde, ist die Composition weniger gedrängt und mehr decorativ
gehalten. Auch dieses Bild hat den unveränderlichen Reiz der Einfachheit
und Wahrheit, doch unterscheidet es sich von dem anderen Gemälde dadurch,
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