gestattete." Die Folge davon
war, dass die Zahl der Formen,
die der Schüler kennen zu
lernen Gelegenheit gehabt hat.
eine unverhältnismässig geringe
gewesen ist, dass Phantasie und
Gemüt leer ausgingen und
dass sich für die Schaffenskraft
der Schüler nur ein eng-
begrenzter Rahmen fand. Hie-
zu kam noch die pedantisch-
geometrische, den Schüler
langweilende Richtung beim
Anfangsunterrichte, insbeson-
dere beim Körperzeichnen,
namentlich jedoch die allzuweit
getriebene Favorisierung des
Ornamentes. Als Resultat die-
ser Unterrichtsprinzipien ergab
sich, wie ziemlich allgemein
zugestanden wird, dass vor-
nehmlich Routiniers Ko- Ausstellung in Bristol, Einband fürABook of Rornzntic Ballads
pieren und Kompilieren, selb- von Miss M. Buckpitt und Mr. J. Stone
ständig schaffende Kräfte aber
nur ausnahmsweise herangebildet wurden, dass der Erfindungsgeist der
Jugend lahmgelegt war, dass die Schüler für die Eindrücke der Aussenwelt
die Empfindung verloren und dass die Betätigung der geistigen Fähigkeiten
gegenüber den rein manuellen zum Schaden der Sache zurückgedrängt
erschien."
Die Reformer fordern nun mit wenigen Ausnahmen die intensivste
Ausbildung des Anschauungs- und Vorstellungsvermögens, die Pflege des
richtigen, des bewussten Sehens („Die Ausbildung der Sehfähigkeit hat der
Ausbildung der Zeichenfertigkeit voranzugehen"; „Zeichnen ist die Fähig-
keit, richtig zu sehen"; „Man kann nur jenen Gegenstand richtig wiedergeben,
den man richtig gesehen hat"), das eingehende Studium nach Naturformen
auf allen Stufen des Unterrichtes („Das Zeichnen nach der Natur war
früher Endziel des Zeichenunterrichtes, künftig muss es den Ausgangspunkt
bilden"), die Kultivierung des Erinnerungszeichnens, die Erziehung des
"i Die Methode des „sauberen Zeichnens".
'"' Ein Vorwurf kann wohl kaum jemanden treffen. weil ja seinerzeit die Prinzipien der älteren
Methoden allgemein als richtig aufgefasst und auch überall durchgeführt wurden; überdies lässt sich nicht
leugnen, dass mir den älteren Methoden trotz ihrer Mängel in vielen Fällen ganz schöne Erfolge erzielt worden
sind und dass das Zurilckgreifen auf die Leistungen früherer Kunstepoehen und die ausschliessliche Kulti-
vierung derselben eine unumgänglich notwendig gewesene Übergangsperiode gebildet hat, um die Grundlagen
für selbständiges Schaffen auf neuer Basis zu gewinnen.