und im ersten Jahre
seines Aufenthaltes
in Florenz, doch
zeigt ein Vergleich
der beiden Bilder,
wie sehr innerhalb
der kurzen Zeit
Peruginos Einfluss
in den Hinter-
grund gedrängt
ward, um einem
persönlicheren
Stile Platz zu
machen. Das Altar-
stück bestand ur-
sprünglich aus dem
Hauptbilde, einer
Lünette und einer
Predella von fünf
Feldern. Letztere,
welche kaum von
des Meisters Hand
stammen, sind in
mehreren engli-
schenPrivatsamm-
lungen verstreut,
während die
Lünette sehr durch
j. L. Flyge, Kopenhagen, lichtes Kalbleder mit farbigen Einlagen Restaurierung ge-
litten hat. So ist
zum Beispiel der
Himmel mit schwerem, undurchsichtigem Blau übermalt, was umso auf-
fälliger ist, als der Hintergrund des Hauptbildes den vollen Reiz der
zarten, durchsichtigen Atmosphäre des Meisters hat. Es ist heute Mode,
besonders in England, in Raphaels Werken Fehler zu finden, und die
Colonna-Madonna ist diesem Schicksal nicht entgangen. Nichtsdestoweniger
hat Pierpont Morgan in diesem Bilde einen Schatz erworben, der, vom kunst-
historischen Interesse ganz abgesehen, an reiner Schönheit und tiefer
Farbenpracht nicht leicht seinesgleichen findet.
Von allen den Kunstwerken der Morgan-Sammlung hat wohl keines
mehr Aufsehen erregt, als Gainsboroughs Duchess of Devonshire. Das Bild
ward vor Jahren von dem Kunsthändler Agnew zu einem zu jener Zeit sen-
sationellen Preise gekauft und in seiner Galerie in Bond Street untergebracht,
von wo es in mysteriöser Weise gestohlen wurde. Auf welche Weise der