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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 2)

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EIT dem Erscheinen des ausführlichen Werkes 
über Prunkgeräte aus Edelzinn, dessen Verfasser 
I-Ians Demiani die Arbeiten von Francois Briot 
und Kaspar Enderlein als Erster streng ausein- 
anderscheiden konnte, ist wohl kaum so bald 
etwas Neues der Literatur über diesen Zweig 
des Kunstgewerbes beizufügen; der Zweck der 
nachfolgenden Zeilen kann daher lediglich nur 
der sein, hervorragende Zinnarbeiten im Wiener 
Privatbesitze zu besprechen - jener der bei- 
gegebenen Abbildungen, das vorhandene Ver- 
anschaulichungsmaterial zu ergänzen. 
_ Die Entdeckung reicher Zinnlager im Erzgebirge zu Beginn des 
XIII. Jahrhunderts gestattete eine häuligere 
Verwendung dieses Metalles zur Her- 
stellung von Gefässen, als es vordem 
möglich war. In Verbindung mit Kupfer 
und Blei lieferte es die wertvolle Bronze 
und wurde daher, solange die Beschaffung 
mit Schwierigkeiten verbunden und kost- 
spielig war, lediglich zu diesen Zwecken 
reserviert. Auch die Zinnlager im Erz- 
gebirge konnten in der ersten Zeit dem 
Bedürfnisse nicht vollauf genügen, und 
die Kirche war es in erster Linie, welche 
das gewonnene Material für sich in An- 
spruch nahm. Taufbecken, kleine Kannen, 
Schüsseln und andere Gebrauchsgegen- 
stände zu kirchlichen Zwecken sind die 
ersten Arbeiten sächsischer und böhmi- 
scher Zinngiesser. 
Gleichzeitig bezieht Frankreich dieses 
Metall aus England und verarbeitet es im 
Dienste der Kirche. 
Im XV. jahrhundert, vielleicht auch 
schon zu Ende des XIV., entstehen 
' Die beiden hier angeführten Sammlungen des Herrn 
Dr. Albert Figdor und Sr. Exzellenz des Grafen Hans Wilczek 
werden der Abkürzung halber mit s. D. 1-1. beziehungsweise Breslau" Kaum mit Gravivwnsen, Beginn 
S, E_ w, bgzgighnQL des XVI. Jahrhunderts, S. D. F. 
 
 
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