und die Sezession, überhaupt die
Produktion des Tages ist fast aus-
geschlossen geblieben. Dass sich unter
diesen Umständen viele treffliche
Werke hier belinden, die aber des
Interesses der Neuheit für europäische
Leser entbehren, ist selbstverständlich.
Wir können deshalb bei
beschränktem Raume, die
ganze, 16 Säle füllende
Ausstellung fast überge-
hen; obgleich sich sieben
Lenbachs, darunter zwei
Bismarck - Porträte, das
vorzügliche Porträt des
Baron von Perfall von
LBlbl, ZWBl Landschaften Weltausstellung zu St. Louis, Vasen, Fabrik Rörstrand, Stockholm
Langhammers und andere
vorzügliche, neuere Bilder darunter befinden, ändert dies daran nichts, dass
für europäische Beschauer diese Ausstellung wenig bietet, denn man erwartet
auch von den Neuen oder Neueren Neues zu sehen. Anders freilich für
Amerikaner, die Europa nie besucht haben! Menzels „Eisenwalzwerk"
fesselt hier ganz besonders und mit Recht! Auch die vielen „Werner" aus der
Nationalgalerie haben ja ihr Publikum. Überhaupt ist die Nationalgalerie so
gründlich geplündert worden, dass man eigentlich nur auf deren Katalog zu
verweisen braucht. Unter neueren Bildern seien noch hervorgehoben:
Schuster-Woldaus fein gedachtes und gestimmtes Gemälde „Frau am
Meere", Hans Bartels Freilichtgestalten, Hugo Vogels „Mutter und Kind",
L. Loefftz „Orpheus und Eurydice", die von keuschem Reize sind, Kretells
„Mädchenköpfe", Schlichtings herrliches Bild „Strandvergnügeni G. Kuehls
„Altmännerhaus in Lübeck", Fischer-Gurig „Ostfriesische Schiffswerfte",
Kösters Entenbilder, Hans Fechners „Dame in Schwarz". Sie alle und noch
manch andere Bilder legen Zeugnis dafür ab, dass in Deutschland auch in
der Malerei eine junge Kunst pulsiert, die nur hieher ihren Flug nicht wagen
durfte, nicht als Ganzes; nur einzelne Vorboten sind gekommen, die viel-
leicht einen Schwarm verkünden für kommende Zeiten.
Auch die Skulptur, obgleich sie trefflich ist, fast besser als die Malerei,
bringt wenig Neues. Breuers „Adam und Eva" stehen an Bedeutung voran.
Dieser Adam, der die ganze Schwere und die ganzen Folgen des Sündenfalles
zu empfinden scheint, wie sein gedankenvolles Antlitz ausdrückt und doch
mitleidsvoll seine sündige Gefährtin zu sich emporzieht, er überragt weitaus
alle andern Darstellungen desselben Sujets, die sich in grosser Zahl in der
Ausstellung, und zwar bei allen Völkern, ganz besonders auch bei den
Amerikanern, tinden. Im Manufakturpalast, wo die Regierungsausstellung