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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 11)

alt. Das heisst, es ist schon 
länger her, dass Schweden 
tüchtige Maler produziert, aber 
vorher blieben sie im Auslande, 
meistens in Paris oder München, 
auch wenn sie ausstudiert hatten. 
Aber plötzlich besannen sie sich 
darauf, dass sie ein schönes 
Heimatland besassen, ein eigen- 
artiges Land, mit dem doch 
eigentlich ihre ganzen Persön- 
lichkeiten verwachsen waren und 
aus dem sie Motive schöpfen, die 
ihrer Kunst erst den besonderen Weltausstellung zu St. Louis,Glasgel'a'sse, Fabrik „KoslaW 
Stempel verleihen konnten, die Sghwedgn, 
ihnen kongenialer waren als das 
Milieu der Fremde. So kehrten sie heim. So haben sie uns den besonderen 
Genuss bereitet, eine ganz jugendfrische, ganz originelle Kunst zu schaffen, 
die auf keine alten Meister ihrer Nation fusst, da keine vorhanden sind, 
die wohl gelernt hat von den alten und neuen Meistern anderer Nationen, 
aber sich im I-Ieimatlande zu völliger Originalität vertiefte. Am bekanntesten 
im Auslande ist Anders Zorn mit seiner so ungemein kraftvollen, ener- 
gischen, manchmal beinahe brutalen Malweise, die in breiter, kühner Technik 
so prägnant das Leben festzuhalten weiss. 
In Schweden sind offenbar die Figurenmaler seltener als die Land- 
schafter, aber die St. Louiser Ausstellung zeigt, dass Zorn doch durchaus 
nicht vereinzelt dasteht, sondern eine ganze Schaar jüngerer Meister, die in 
Europa noch nicht bekannt sind, heute daselbst in verschiedener, indivi- 
dualistischer Weise tätig sind. Da sind die beiden Brüder Bernhard und 
Emil Osterman, deren Bildnisse zwar nicht Zornsche Kraft, aber ein 
liebevolles Versenken in den Gegenstand, eine feine Beobachtung aufweisen. 
Olle Hjortsberg, der jüngste der Aussteller, ist einer der originellsten, „Maria 
auf dem Weg zum Tempel" beweist es. Diese Schweden arbeiten jeder 
für sich. Man braucht nur ihre Werke anzusehen, um ihnen zu glauben, dass 
sie sich nie in Gruppen zusammentun, sondern 
individuell die Natur studieren, sei es die mensch- 
liche oder die Landschaft ihrer Heimat. Manche, wie 
Karl Larson, der früher ganz in Frankreich lebte und 
malte, haben sich erst seit ihrer Heimkehr nach 
Schweden völlig selbst entdeckt und sind daselbst 
jung und frisch geworden im Wetteifer mit der jun- 
gen Generation nationaler Maler. Fanny Brate, Gustav 
 
 
Weltausstellung zu St. Louis, .. . . . .. . 
schale, Glas, Fabrik "KOMM Wallen, Lotten Ronquist sind junge Kunstler 1m 
Schweden figuralischen Fach, die uns hier zum erstenmal
	        
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