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Antike Mythologie und geschicht-
liche Darstellungen; Urteil des Paris,
Lucretia und so weiter.
AllegorischeDarstellungen: Figur
der Temperantia, Caritas und Fides
(sämtliche kopiert nach der Plaquet-
tenserie der stehenden Tugenden von
Peter Fletner).
Sonstiges: Bauerntänze (kopiert
nach Hans Sebald Beham), einzelne
Figuren im Zeitkostüm, Landsknechte,
Pfeiffer und Trommler, Reiter, ganze
Szenen (Gesellenstechen, Sau- und
Bärenhatz), die beiden Wappen Nürn-
bergs, Familienwappen, Reichsadler,
Kinder, Putten und Genien, geflügelte
Engelsköpfe, einzelne Tiere (Hunde,
Hasen, Tauben, Frösche etc.), Pelikan
mit Jungen, Rosetten, das bekannte
mit Blüten besetzte Rankenwerk und
schließlich das stets wiederkehrende
Buchenblatt in drei, das Eichenblatt
in sieben verschiedenen Formen und
GrößerL Buntglasiener Hafnerkrug mit tanzenden Bauernpaaren
D1esgsEichgnblatt,wglchgsnahe- nach Hans Sebald Beham. Meister Paul Preuning,
zu auf jedem Stück in vielfacher Nürnberg, um 155a (Kunstgewerbemuseum, Frankfurt)
Wiederholung zu sehen ist, dient zum Ausfüllen kleiner, sonst leerer Flächen
oder zur Belebung der, die größeren Reliefdarstellungen umrahmenden
Ranken und Stäbe. Gewöhnlich wird das einzelne Blatt in solcher Weise
verwendet, selten ein ganzer Zweig der Eiche. Sind Bäume darzustellen, so
bildet der Töpfer das Laub aus einzelnen solchen Blättern, die er über- und
aneinander reiht. Sammler haben bisher diesem Blatt eine besondere Bedeu-
tung zukommen lassen und darin eine Marke des Töpfers vermutet oder sie
haben Analogien mit dem Wappen des Adels, auf dessen Bestellung die
ersten derartigen Gefäße hergestellt worden sein mögen, gesucht. Zu
solcher Annahme bot das Wappen des Meißener Geschlechtes „Töpfer" mit
einem einzelnen Eichblatt im Schilde oder jenes der bei Reichersberg
angesessenen Familie Aichberger willkommene Hand. Die Gründe, welche
den Hafner zur auffallenden Bevorzugung dieses Blattomamentes bewogen
haben, liegen jedoch viel tiefer. Als das Abzeichen des deutschen Bauern,
war das Blatt der Eiche sein Feldzeichen im Streite für sein Recht, im
Ringen mit dem Adel, im Kampf für seinen freien Glauben. So sehen wir es
auf der Fahne des Bauern im Titelblaite zu P. Gengenbachs „Der Bundt-
schuh", gedruckt 1514, weiters auf einem Flugblatte vom Jahre 1525 im
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