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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 5 und 6)

 
York, Petergate 
Villendächer. Die stolze und ruhige Geberde ist uns fremd geworden, weil 
uns die Gelassenheit und Sicherheit aus dem Bauprogramm abhanden kam; 
diese ist es, auf die uns das englische Vorbild deutlich hinweist. So hängen 
alle außen sichtbaren Vorzüge mit tieferliegenden Eigenschaften zusammen. 
Muthesius schließt seine Betrachtungen mit den Erörterungen jener 
Einrichtungen, welche wir in das Gebiet der Gesundheitstechnik verweisen. 
Gerade dieses Gebiet ist es, welches bis vor kurzem unbestritten von 
englischen Kräften beherrscht wurde und bei uns schon unter englischem 
Einfluß stand, bevor auch eine ästhetische Einwirkung zu verzeichnen war. 
„Die augenscheinlichen Vorzüge des englischen Hauses liegen in der 
strengen Betonung des gesundheitlich Zuträglichen", sagt der Autor in 
seinem Schlußwort und versteht dabei sowohl die körperliche wie die 
geistige Gesundheit. Es gilt ja auch vom Hause das alte lateinische Wort, 
das für den Menschen einen gesunden Leib fordert, damit eine gesunde 
Seele darin wohnen könne. 
Den größten Wert findet daher auch Muthesius in der strengen Sach- 
lichkeit des englischen Hauses, mit der die spezifisch englischen Bedürfnisse 
befriedigt und ausgedrückt sind. Diese Sachlichkeit auch für unseren Haus- 
bau zurückzuerobern, ist das Ziel und Streben aller aufrichtigen Freunde 
und Ausübenden der Baukunst. Ein schlagendes und treffendes Beispiel ist 
aufmunternd und fördernd und darum kann ein sorgfältiges Studium des 
englischen Hauses und speziell seiner Darstellung durch Muthesius allen an 
diesen Fragen Beteiligten warm empfohlen werden. Sie sollen ja auf diesem 
Umwege nur zur Heimat selbst zurückgeführt werden, in der so viele vor- 
treffliche Leistungen vorhanden sind und so gründlich übersehen werden, 
wo sie am anregendsten sein könnten. 
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