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nommen; das Aufblühen der
Städte mit ihrer eigenen ge-
sellschaftlichen Organisation,
ihren Bedürfnissen und Äuße-
rungen der Macht und Stärke
kommt der neuen Kunstweise,
der Gothik, in höchstem Maße
zu statten. Schon unter den
letzten Przemysliden dringen
in Böhmen und Mähren die
gotischen Konstruktionsprin-
zipien ein, der Olmützer Dom
wird im XIII. Jahrhundert um-
gestaltet, aber schon vorher
entstehen frühgotische Land-
kirchen, wie in Welehrad,
Bilkau, Kornitz, kreuzförmige
Kirchen wie in Rossitz und
Lautschitz, zahlreiche zwei-
und dreischiftige Pfarr- und
Klosterkirchen wie die Niklas-
und Minoritenkirche in Brünn,
die Iglauer Jakobskirche und
Dominikanerkirche, die Zister-
zienserkirche in Oslowan. Die
segensreiche von lauterer Be-
geisterung für die Kunst er-
füllte Regierung der Luxem-
burger in Böhmen, welche
gleichzeitiginMährenherrsch-
ten, übte auchhier nachhaltige
Wirkung. Johann, Karl IV.
und johann Heinrich waren
voll Verständnis für die trei-
benden wirtschaftlichen und
sittlichen Mächte intensiver
Kunstförderung und sparten
nicht an Mitteln, sich tüchtiger
Künstler dauernd zu versi-
chern. Was sie, vor allem
Karl IV., für Böhmen getan
auf allen Gebieten persönlicher
und staatlicher Fürsorge für den Aufschwung der Kultur, gehört zum Eigen-
artigsten und Besten mittelalterlicher Regierungsweisheit. Karl IV. regierte
Brünn, Rathau sportal