die Sezession, in
ihrer ursprüng-
lichen Form, der
Vergangenheit
an. Der feste
Block, der in
jahrelangen
Kämpfen so ho-
mogen erschien.
war doch nur ein
Konglomerat,
dessen Stunde
kommen mußte.
Es ist ja eigent-
lich genug, mehr
als zu erwarten Franziska Hofmanninger, Bordüre (Applikation)
stand,daß erüber
sieben jahre lang seine Massivität zu wahren vermocht und in vielumstürmtem Lauf die
Richtung nicht verloren hat. Die Sezession hat, wie auch ihre Gegner gestehen werden,
das Ihrige getan. Ihr Programm ist erfillt. Sie hat für die Erziehung und Informierung des
Publikums viel geleistet, indem sie in systematischer Folge schon fast das ganze künst-
lerische Ausland nach Wien gebracht hat. Sieben Jahre lang zog das Wandelpanorama
der zeitgenössischen Kunst an den Wiener Augen vorbei, die dadurch neu sehen lernten
und, der bequemen Rückschau müde, sich wieder den kommenden Möglichkeiten zuwandten.
Der Einf-lul] dieser Erfahrungen auf die einheimische Kunst war gut und ist bleibend. Auch
außerhalb der Sezession erstarkten die gleichen Regungen und schon längst gibt es eigent-
lich keine Sezession mehr, weil Alles Sezession ist. In der alten Genossenschaft, im Hagen-
bund und bei allen Outsidern hat sich alsbald der nämliche Geist gemeldet; die Unter-
schiede beruhten mehr auf dem Maß des Talentes und auf dieser und jener, mehr oder
weniger berechtigten Vorliebe
einer einiiußreichen Persönlich-
keit. Mit diesem Verlaufe
können also die Begründer der
Sezession eigentlich zufrieden
sein. Eine Veranstaltung von
langer Dauer konnte gar nicht
in ihrem Plane liegen. Etwas wie
ein (erster oder letzter) Termin
von zehnjahren war schon da-
durch gegeben, daß bekanntlich
die Stadt Wien der Vereinigung
ihren Baugrund für diese Zeit-
spanne überließ, nach deren Ab-
lauf er samt dem Gebäude an
- die Stadt zurückfällt. So hat
4 denn die Spaltung der Sezession
- - zweifellos ihre entscheidenden
. ' s " realistischen Gründe. Immerhin
N
"s 3': nicht und man begreift, daß diese
D" M5 von beteiligter Seite gern in den
fehlt es auch an künstlerischen
Franziska Hofmanninger, Polster (Flachstickerei) Vordergrundgestelltwerden. Die
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