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Dieser schwerwiegende
und tiefgreifende Vorgang
teilt sein Leben in zwei
ungleiche Abschnitte; er
prägt sich in seinem
äußeren Leben wie in
seinem Schaffen aus und
verhinderte ihn, jene all-
gemeine Anerkennung
und jenen Erfolg zu
erleben, die ihm sonst
voraussichtlich geblüht
hätten. KünstlerischeAn-
erkennung ist ihm freilich
schon frühe und oft zu
teil geworden. Ja es kenn-
zeichnet geradezu seine
Entwicklung, daß unter
seinen Förderern vorwie-
gend Künstler tigurieren,
daß ein großer Teil seiner
ArbeiteninKünstlerhände
überging. Ein Beweis für
diesen Umstand ist seine
Rudolf Ribarz, Dorf in den französischen Dünen (Cayeux), X880 Aufnahme in den „Cercle
artistique et litteraire",
der von einem Kunstfreund (Martinet) im Anfang der Achtzigerjahre ge-
gründet wurde. Ein großer Ausstellungssaal vereinigte die besten der damals
wirkenden Maler und Bildhauer in ausgewählten Werken, die ohne Rücksicht
auf den Geschmack eines größeren Publikums, aber dafür zur eigenen Augen-
weide der Künstler und Kenner zusammengestellt waren.
Auch Ribarz war aufgefordert worden, Arbeiten einzusenden und wie
es unter Künstlern üblich ist, zum Austausch von Arbeiten eingeladen; unter
denen, die einen Ribarz besitzen wollten, waren Rodin, Cazin, Thaulow,
Raffaelli. Roll kaufte freigebig zwei holländische Bilder von seinem unbe-
mittelten Kollegen, von dem er schon früher Studien erworben hatte. Aber
auch die Großen der älteren Generation wie Daubigny und Dupre freuten
sich, seine Bilder zu besitzen. Mit Rücksicht auf diese künstlerische Aner-
kennung ist es auch verständlich, daß er verhältnismäßig früh zum Societaire
der „Societe Nationale des Beaux-Arts" gewählt wurde, zu ihren Gründern
zählt und auch öfter Juror war.
Um es zu solchen Ehren zu bringen, war eine bedeutende Arbeits-
leistung nötig, die einem festgesteckten Ziele zustrebte. Es ist kaum ein
Dezennium Zwischenraum von jener Zeit, wo der gänzlich fremde, wage-