ausgezeichnet gelungene Veranstaltung leider
nicht gehabt; sie hat uns aber in einem kleinen
Sammelwerkchenl" einen sicheren Leitfaden
für jede folgende ähnliche Unternehmung
hinterlassen.
Kleinere Ausschnitte hausindustrieller
Produktion wurden inzwischen unter den
Auspizien des Museums für österreichische
Volkskunde, in welchem die unerschütterliche
Grundlage zu einer genaueren Kenntnis des
Gegenstandes gelegt erscheint, zu wieder-
holten Malen der Öffentlichkeit vorgeführt; in
der Jubiläumsausstellung zu Wien 1898, in
der Pariser Weltausstellung 1900 hatte ein
Weltpublikum Gelegenheit, primitive öster-
reichische Arbeitsschätze - leider nur allzu
flüchtig! - zu bewundern. Erinnern wir auch
zumal an die große Ethnographische Aus-
stellung in Prag x895, wo die ganze slawische
Volksentwicklung und damit die angestammte
Arbeitstüchtigkeit einer der bedeutendsten
Völkerstämme der Monarchie in einem wahren
Riesengemälde vorgeführt wurden; gedenken
wir mit Anerkennung unserer Landes- und
Ortsmuseen, deren Interesse für Volkskunst
und Volkskunde sich immer vernehmlicher
rührt und verzeichnen wir mit wehmütiger
Huldigung die universelle Tat des verewigten
Kronprinzen, dessen großartige Abschilderung
der Monarchie ihr Licht auch auf die ver-
borgene Existenz der einheimischen Haus-
industrien geworfen hat: so haben wir ungefähr
den Kreis der außerstaatlichen Gesamtarbeit
umschrieben, welche bis in die letzte Zeit in
Österreich an Kenntnis und Förderung der
volkstümlichen nationalen Arbeit gewendet
worden ist.
Viel unmittelbarer und daher auch viel
verantwortungsvoller hat der Staat seine
mächtige Hand an dieselbe Sache gelegt.
Er hat durch die Errichtung zahlreicher
Peitschenstiele aus Holz mit Metall und
Perlmuttereinlagen, Umgebung von Brünn
(Kat. 1341) Fachschulen und gewerblicher Fortbildungs-
" Die Hausindustrie Österreichs. Ein Kommentar zu der Hausindustriellen Abteilung auf der Land- und
forstwirtschaftlichen Ausstellung in Wien 1890, herausgegeben von Wilhelm Exner.