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Ringe, von
denen die zur
Handhabung
erforderlichen
Ketten ausge-
hen.
Die Be-
deutung des
Emails für die
deutsche mit-
telalterliche
Kunst - spe-
ziell die der
sogenannten
„Übergangs-
zeit" - ist
bekannt. Aus
den Jahren vorher brachte die Lütticher Ausstellung nichts. Man schätzte
die Emailstücke Edelsteinen gleich, so daß sie in Kriegszeiten eine gute
Beute bildeten. Wir haben es also hier ausschließlich mit Email au champ
leve, Grubenschmelz auf Kupferrezipienten, zu tun, der dem Norden eigen-
tümlichen Glasflußtechnik, die aber in der zweiten Hälfte des ersten
Jahrtausends von der übergewaltigen byzantinisch-orientalischen Kunst des
Ernail cloisonne, Zellenschrnelz auf Goldrezipienten, verdrängt worden war.
Vorn Rhein und von Limoges, das wiederum selbst vom Rhein (Köln,
Verdun, Siegburg) in seiner Emailfabrikation abhängig ist, erhält das
lotharingische Lüttich seine Schrnelzkunstwerke. Aus dem Ende des
XII. Jahrhunderts bewahrt die Kirche von Huy (zwischen Lüttich und
Namur an der Maas gelegen) einen kleinen Schrein des heiligen Markus,
der ganz mit Goldblech beschlagen je zweimal zwei evangelische
Darstellungen an den Schmalseiten und zweimal vier an den Längsseiten
des in Kiste und Satteldach zerfallenden Gehäuses trägt. Hier sind nun eine
Reihe von Emailplatten a taille d' epargne aufgenagelt; der Goldgrund mit
feiner Linienzeichnung graviert, leuchtet zwischen den weißen, blauen,
grünen und braunroten Schmelzüächen, der gewöhnlichen Farbenskala
jener Zeit; die Szenen, die an den Schmalseiten die „Opferung Isaaks" und
die „Steinigung des heiligen Stephanus" als Beispiele frömmsten Gott-
Vertrauens, an den Längsseiten die „Geburt Jesu", die „Anbetung der
Magier", die „Flucht nach Ägypten", die „Auferweckung des Lazarus", das
„Abendmahl", die „Fußwaschung", den „Einzug Jesu in Jerusalem" und
die „Kreuzabnahmw zum Vorwurf haben, sind der ganz traditionellen
Reliquienschrein, rheinisch, XII. Jahrhundert (Kirche von St. Ghislain, Hainaux)
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