macht er nicht österreichischer als nötig, indem ja
der ausländische Einschlag hierzulande so stark war,
was aber eben wieder die assimilierende Macht un-
seres erdständigen Kunstempündens in helles Licht
setzt, da fremde Talente an diesem wärmeren Hofe,
in dieser gemütlicheren Gesellschaft gleichsam an
Vollblut gewinnen, sich an das höhere Sinnenleben
ihrer Modelle heransteigern mußten.
Ein Beispiel etwa, wie selbst der berühmte
Liotard Maria Theresia immer wieder nicht zu
ihrer Zufriedenheit malen kann oder wie Guerard
(Leisching aus den Akten des Oberstkämmereram-
tes) die Kaiserbildnisse immer nicht ähnlich genug
macht.
Schon in den beiden ersten Kapiteln des Werkes,
obgleich sie gewissermaßen bloß als zwei Vorworte
oder Einleitungen gelten wollen, ist diese kunst-
schaffende Kraft des österreichischen Eigenwesens
hell beleuchtet. Das erste handelt von den Zuständen
derKunstpHege inÖsterreich, wo schon unterKarlIV.
die Prager Maler die
erste Schule im Deut-
Sehen Reiche begrün- Winterausstellung im
deten- D3 iSt es denn kkösterreichischen Museum,
bezeichnend, wie in Sxatuette, Linzerin. Steinzeug,
entworfen von Michael Six,
der Kunstpüege das ausgeführt von Hugo Kirsch
persönliche Element
immer wieder durchbricht, zunächst bei den
Förderern, auf ihren Antrieb aber auch bei
den Geförderten. Erst als die Akademie Lud-
wigs XIV. vorbildlich wurde, selbst bis zum
Buchstaben der akademischen Statuten (in
Paris „lieu dedie ä la vertu", in Wien „ein der
Tugend gewidmetes orth"), stellte sich eine
starrere Generalzucht ein. Unter Peter Strudel
Freiherrn von Strudelsdorff und seinem Nach-
folger Jakob van Schuppen stand diese in
Blüte, doch waren beide so umfassende
Kunstschöpfer, daß ihre Intimität - wurde
doch zum Teil in ihrer eigenen Wohnung
gelehrt - die „Akademie" doch sehr der ehe-
vinfefiuss[euung im k_ k_ Ö5(gngi(;hi3chgn maligenpraktischenWerkstättenlehre genähert
luswm- Almüm" P3", Biskui" "n" haben muß. Die jungen Leute sahen arbeiten
warfen von Professor Jos. Tautenhayn, , _ _
mßgd-„hn m, A_Fö,s,e,8,Co_ und arbeiteten mit. Und bezeichnend genug