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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 4)

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Meistern." Dagegen konnte, getreu der schon seit einer Reihe von Jahren befolgten 
Maxime, einer weiteren Ausgestaltung der modernen Abteilung in Bezug auf die Wiener 
Schule des XIX. Jahrhunderts durch einige Erwerbungen Rechnung getragen werden. Vor 
allem sind hier zwei Akquisitionen aus der Auktion Königswarter zu nennen: Karl 
Schindlers „Rekrutierung" und August von Pettenkofens „Russisches Biwak". Das erst- 
genannte Bild dürfte wohl unbestritten als die hervorragendste Leistung dieses leider 
schon im Alter von 2x Jahren verstorbenen begabtesten Schülers von Peter Fendi be- 
zeichnet werden können. Mit der Jahrzahl 1838 signiert, bildet es für den damals erst 
xyjährigen Künstler eine geradezu verblüffende Talentprobe. Die volle Beherrschung des 
Perspektivischen wie des Kolorits, die Sicherheit und Leichtigkeit, mit welcher der Vor- 
gang auf dem Bild erzählt wird, all das verrät den künftigen Meister, dessen frühen Hintritt 
 
Friedrich Gauermann, Die Pferdesehwemme (Hofmuseurn in Wien) 
die österreichische Kunst nur tief beklagen kann. Bei seinem jugendlichen Alter sind nur 
verhältnismäßig wenig Bilder von Karl Schindler bekannt geworden; um so wichtiger war 
es für die kaiserliche Galerie, sich seines I-Iauptwerks zu versichern. Eine ähnlich erfreu- 
liche Bereicherung bildet das mit vollendeter Meisterschaft behandelte „Russische Biwak" 
von Pettenkofen (signiert r852). In einem an Pettenkofens Lithographenzeit gemahnenden 
grauen Ton von wunderbarer Feinheit gehalten, behandelt es in miniaturartiger und doch 
breiter und pastoser Technik eine Episode aus dem ungarischen Feldzug 1848 bis r849. 
Durch dieses Stück ist die Kollektion Pettenkofenscher Bilder in der Galerie, welche bisher 
nur Genre- und Marktszenen enthielt, um ein wertvolles Werk vermehrt worden, das den 
Meister als Schilderer militärischen Lebens charakterisiert. 
' Durch Widmung des Herrn Gustav Benda gelangten aus der Auktion Oppolzer in München vier wert- 
volle Gemälde - zwei Altartiügel von Hans Sueß von Kulmbach, ein Bild von Metsu und eines von Gillis 
Hondekoeter - an die Galerie. Da diese Bilder erst im Jahre 1907 definitiv in den Besitz der Galerie über- 
nommen wurden, sollen sie im Berichte pro 1907 ausführlichere Besprechung finden.
	        
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