Ausstellung alter Goldschmiedearbeizen im k. k. Österreichischen Museum, Terrine, von A. E" Graz, XVIILJahr-
hundert, Ende (Kai. Nr. 1070)
Wiener Meister sich immer mehr zu verdichten. Bis x824 wuchsen jährlich
durchschnittlich neun, von 1825 bis 1837 rund hundert neue Meister hinzu.
Unter ihnen I-Iartmann, Starkoff, Kern, Kriebeth, Chalupetzky, Stubenrauch,
Plandinger, Fabritius, Teltscher, Trisch, Koppelli, j. Weiß, Hosp, Reiner,
dann die Wallnöfer, Mayerhofer, Klinkosch und die Nachkommen der Haupt-
mann und I-Iofstätter, deren Namen bereits im XVllLjahrhundert unter den
Meistern unserer Kunst genannt wird. Wohl verfiacht Formengebung und
Technik in mancher Hinsicht, die gepreßte und gestanzte Arbeit muß oft die
getriebene, geschnittene und gravierte ersetzen, aber zumeist ist es doch
noch immer sicheres, weil aus dem Zeitbewußtsein hervorgehendes Form-
gefühl und jene vollendete technische Mache, die uns entgegentreten und die
Arbeiten der Biedermeierzeit so lieb und wert machen.
Von den aus dem XII. und XIII. Jahrhundert in Böhmen noch vor-
handenen Goldschmiede- und Emailarbeiten läßt sich nur zu geringem
Teil vermuten, daß sie im Lande selbst erzeugt worden sind. Das gilt von
dem Reliquiar des Prager Domschatzes aus dem XII. Jahrhundert, das eine
rheinische Arbeit ist; die Opoönitzer Kreuzchen sind byzantinische Werke.
Aber Grueber und Neuwirth haben mit Recht darauf aufmerksam gemacht,