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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 6 und 7)

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welchen Einfluß übt dies alles nicht auf die heranwachsende Generation 
aus! Sie wird sich zum wohlhabenden Arbeiterstand entwickeln, der ver- 
möge der am Orte selbst gebotenen Bildungsmöglichkeiten" sich zu einem 
Grade von Tüchtigkeit emporschwingen muß, so daß die Bezeichnung 
„Arbeiter" zum Ehrentitel wird. Vor allem ist durch diese Art des Wohnens 
der ewigen Ab- und Zuwanderung der Arbeiter und damit einem Ubelstand 
vorgebeugt, der an den meisten Orten der kulturellen Entwicklung des ganzen 
Standes hemmend den Weg vertritt. Die auf solche Weise seßhaft gemachte 
Bevölkerung gewinnt ganz von selbst das richtige Interesse daran, die er- 
rungenen Vorteile durch die erforderliche Mitarbeit an industriellen Unter- 
nehmungen zu unterstützen, deren Prosperität gleichbedeutend mit der 
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Abb. r 5. Port Sunlight, Schnitt durch ein Haus vom Parlourtypus, William Owen. Architekt 
eigenen ist. Schließlich weist die Sterblichkeitsstatistik, das Zurückgehen 
der Tuberkulose-Erkrankungen, die Zahl der Geburten, das Nichtvorhanden- 
sein unehelicher Kinder, das sozusagen auf den Nullpunkt zurückgeschraubte 
Vorkommnis krimineller Fälle auf ganz positive Errungenschaften hin, die 
nur einer allseitigen Erstarkung zu danken sind. 
Die künstlerische Stärke der baulichen Erscheinungen von Port Sunlight 
ist wohl vielfach nicht ganz richtig bewertet worden. Sie kommt im vollsten 
Maße zur Geltung da, wo mit den einfachsten Mitteln gerechnet wurde, ist 
" Die in Port Sunlight vorhandenen Bildungsanstalten ermöglichen die ganze Stufenleiter des Ent- 
wicklungsgangs, vom Kindergarten angefangen bis zur Universitätsreife. Hoffentlich trägt dieser Umstand 
nicht dazu bei, den sicher gestellten Arbeiter auf Wege zu führen, die das "gebildete Proletariat" vermehren, 
die Zahl der brauchbaren Hände vermindern und eine Gesellsehaftsschicht schaffen, deren Hader mit dem 
Schicksal lediglich dem Bestreben zuzuschreiben ist, nicht durch praktisches Arbeiten den „Suuggle of life" 
zu überwinden. Schließlich ist nicht das "Mehr sein" der Kern des Lebens, sondern das „Glücklich sein".
	        
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