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Kinder und Studienanstalten für Erwachsene.Abbildung 24 gibt den Grundriß
des älteren, beiDellBridge gelegenen Volksschulhauses, Plan 2, Abbildung 25,
die Ansicht desselben. Unmittelbar daran stößt eine äußerst reizvolle Park-
anlage. Da es binnen kurzer Zeit dem Bedarf nicht mehr genügte, wurde
ein zweites erbaut, so daß die mehr als tausend Schüler betragende Jugend
vorerst reichlich Platz hat. Die Vermeidung mehrstöckiger Aufbauten hat
außerordentliche Vorteile dadurch, daß die Anlage großer Treppenhäuser
vermieden, die rasche Entleerung der Klassenzimmer durch zahlreiche Aus-
gänge ermöglicht ist, wobei Knaben und Mädchen gesondert ihrer Wege
gehen. Äußerst praktisch ist die Anlage geräumiger Kleiderablagen. Alle auf
Abb. xg. Port Sunlight, Arbeiterhäuser, Parluunypus, W. und S. Owen, Architekten
Hygiene abzielenden Vorkehrungen sind aufs beste berücksichtigt. Sieht
man die wohlgepilegten und sauber gekleideten Kinder zu Spielen oder
bei Festlichkeiten versammelt, so denkt man an alles andere eher als an
den Nachwuchs von Fabriksarbeitern. Das „Girls Institute" (Plan 6, Abb. 26)
enthält im Erdgeschoß die Verkaufsläden der LebensmittelgenossenSchaft,
aus denen die Arbeiter ihre sämtlichen Nährstoffe zu billigen Preisen
beziehen." Im ersten Stock liegen die schönen Unterrichtsräume. Das
Technical Institute (im Plan das Gebäude unter dem Wort „Gymnasium")
' Auch ein Hinweis für Villenkolonien, wie man sich auf Basis gemeinschaftlichen Zusammenwirkens
zu helfen im stande ist. Manche Villenkolonien leiden gerndezu unter dem Mangel zweckdienlicher oder der
Unzulänglichkeit vorhandener Nahrungsmittelhandlungen, an deren hohe Preise sie ständig gebunden sind.
Freilich ist bei den Arbeitern meist ein höheres Verständnis für gemeinsame Interessen vorhanden als unter den
.,Villen"besitzern großstädtischerVororte, wo es selbst bei den einfachsten gemeinsamen Unternehmungen nicht
an Zänkereien um den Vorrang fehlt. Die Worte: „Einigkeit macht stark" treffen eben auch in diesem Fall zu.