Feldzeichen (Matoi oder Umajirushi) und Lagervorhang (Maku). a Feld-
zeichen der Matsudaira, Daimyo zu Oshima in der Provinz Suruga, mit
dem Wappen „Maru ni kikyo", einer großblütigen Gloekenblume (Kikyo)
im Ringe (Maru). b Feldzeicben der Naito, Daimyo in Hiuga, mit dern
Wappen „Sagari-fixji", hängende Glycinen auf der Fahne (Nobori). Der
Lagervorhang zeigt dasselbe Wappen. c Feldzeicben der Mizuno, Daimyo
zu Yuki in Shimosa, mit dem Wappen „Omodakr, Wasserwegerich, an der
Spitze der Stange. Das Hauptwappen war aber „Maru ni omodaka",
Wasserwegerich im Ringe, Nebenwappen „Ichi mon-Sen", ein mon oder sen
(Münze), wie es das Fahnentuch aufweist
oder Säbel, zu deren
Führung der Mann
beide Arme frei haben
mußte. Die Wappen-
Figur steht entweder
ganz frei oder ist von
einem Kreis, einem
Ring, einem Viereck,
Sechseck und so weiter
umzogen und bequemt
sich auch ohne solches
Rahmenwerk in der
Mehrzahl im äußeren
Umriß der Kreisfläche
an, so daß die meisten
Figuren ohne einerÄn-
derung ihres Konturs
ganz lückenlos in ein
Rund gesetzt werden
könnten. Die Führung
der Wappen ist sehr
alt, aber woher die Ja-
paner deren Gebrauch
sich heimgeholt haben,
ist noch in ein Dunkel
gehüllLVielleicht ist ihr
Wappenwesen ein ganz
rein nationales Produkt
oder durch irgend eine
Vermittlung, auf irgend
einemWege aus Indien
zu ihnen gelangt. Aus
China, der Hauptquelle
ihrer ganzen alten Kul-
tur, stammt es sicherlich nicht, weil das Reich der Mitte niemals eine Herolds-
kunst besessen hat. Das japanische Familienzeichen ist wie das abend-
ländische in der Familie erblich, kann aber nach Bedarf aus freien Stücken
geändert werden, ist überhaupt an keine Verleihung gebunden. Während
der Abendländer gewöhnlich nur ein einziges Wappen zu eigen hat, benützt
der Japaner mehrere Wappenbilder, von denen allerdings nur eines als Haupt-
wappen (Kamon oder jomon) angesprochen wird, während die anderen als
Neben- oder Wechselwappen (Kaemon) eine geringere Stellung einnehmen,
nicht bei offiziellen Gelegenheiten, sondern nur im privaten Verkehr zur
Geltung gelangen. Ursprünglich wurden die Mon nur von dem Adel, den