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von seiner ursprünglichen Form so viel eingebüßt, daß sich heute aus den
vortindlichen Resten kaum noch ein Schluß auf die ursprüngliche Form
desselben ziehen läßt. Dieser Chormantel besteht aus zwei größeren Gewand-
hälften, die teils durch figürliche Darstellungen, teils durch gräcisierende
quadratische Ornamente in vielfarbiger Stickerei gemustert werden." In der
Tat liegt die Annahme einer Zusammensetzung sehr nahe; sie ist aber trotz-
dem unrichtig. Das ganze Pluviale ist keineswegs zusammengesetzt, sondern
mit Ausnahme der erwähnten späteren F lickstellen, die sich übrigens wieder
dort befinden, wo das Stück naturgemäß am meisten abgenutzt wurde, durch-
aus zusammenhängend ausgeführt. Allerdings reichte die Leinwand, auf der
gestickt wurde, für die ganze Breite nicht aus, es läuft oben von rechts nach
links ein breiter Leinenstreifen, der vom oberen Rande bis unter die unteren
Kreise mit den Evangelistensymbolen reicht; hier ist dann ein Leinenstreifen
so angesetzt, daß die Sahlkanten beider Streifen aneinanderstoßen, verborgen
durch die eine Linie der Hakenkreuzei Man sieht also, daß diese Zusammen-
setzung des Untergrundes aus zwei (in der Darstellung von rechts nach links
laufenden) Streifen einfach nötig war, weil man nur über Leinwand etwa von
einem Meter Breite verfügte, daß diese Zusammensetzung aber mit der Ver-
schiedenheit der rechten und linken oberen Seiten gar nichts zu tun hat. Eine
senkrechte oder schräge Naht läuft durch die Leinwand überhaupt nicht.
Auch sei gleich erwähnt, daß es sich bei den geometrischen Ornamenten
rechts nicht etwa um eine nachträgliche Ausbesserung handelt, denn dann
müßte man an den Stellen, wo Fadenpartien der Stickerei ausgefallen sind,
eine der linken Seite entsprechendeVorzeichnung auf der Leinwand erkennen.
Dies ist aber nicht der Fall, ja
es ist eine solche Vorzeichnung
unbedingt ausgeschlossen; auch
stimmen die Faden der Stickerei
in allen Teilen des Chormantels,
wie auch der übrigen Teile, durch-
aus miteinander. Wir können auch
vorausnehmen, daß die Ornamen-
tierung der Quadrate selbst darauf
hindeutet, daß dieser Wechsel der
Ornamentierung schon ursprüng-
lich beabsichtigt war. Während
nämlich sonst alle Quadrate, mit
Ausnahme einiger unvollständiger
am Rande """, mit Tierliguren aus-
gefüllt sind, zeigen die gegen die
": Nebenbei bemerkt, ist auch die obere
Sahlkante, wo nicht die späteren Ausbesserungen
liegen, noch erhalten.
"' Auch eines unvollständigen neben dem
Markus-Löwen. Gold- und Purpurgewebe, XIII. Jahrhundert
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