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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe I (1865 / 1)

sind, erläutern und ihre praktisch-verwendbaren Seiten in's Licht setzen; 
sie werden Gesichtspuncte erörtern, die geeignet sind, das Publicum über 
die Aufgabe des Institutes zu orientiren. Neue Entdeckungen, hervorragende 
Fortschritte auf dem Gebiete der Kunst und Kunsttechnik werden in diesem 
Theile des Organes bekannt gemacht werden. 
Da es Aufgabe des Museums ist, in eine rege Wechselbeziehung mit 
allen Theilen des Reiches und ihren Instituten zu treten, so wird es eine 
ganz besondere Sorge des Museums sein, diesen speciiisch "österreichischen" 
Interessen gerecht zu werden, Mittheilungen entgegeuzunehmen und zu ver- 
öffentlichen, welche aus den verschiedenen Ländern des Reiches von ihren 
Instituten und Personen ausserhalb Wiens dem Museum zukommen. Dabei 
rechnet das Organ insbesondere auf die Theilnahme der Schulen und der 
Correspondenten des Museums. Ebensowenig aber darf es den Verkehr 
mit dem Auslande übersehen, zumal gegenwärtig in verschiedenen Ländern 
Bestrebungen zur Hebung des Geschmackes in verschiedenartiger Weise 
angeregt werden. Es werden daher die "Mittheilungen" auch hierauf be- 
zügliche Nachrichten bringen, auch ausser jenen, welche dem Museum 
selbst von den auswärtigen Correspondenten übersandt werden. 
Vor Allem aber betont das Museum den Standpunct der Kunst. 
"Hebung des Geschmackes" ist der Zielpunct der Anstalt. Auch das 
gedruckte Wort muss diesem Gedanken vor Allem Ausdruck geben; von 
dieser Aufgabe dürfen sich die "Mittheiiungen" nicht entfernen. Die rein 
gewerblichen, mechanischen und commerziellen Interessen der Gewerbe- 
und Künstlerwelt jenen Instituten iiberlassend, die zur Lösung derselben 
berufen sind, findet das Museum in der Begrenzung, nicht in der Ver- 
rückung seiner Aufgabe sein Heil. Auch die "Mittheilungen" werden den 
engen Rahmen auszufüllen und nicht zu zerstören suchen, und den Stand- 
punct des Institutes und nur diesen festhalten. 
Die Krystallgeiässe im österreichischen Museum. 
Bei dem heutigen Streben, den Geschmack! auf eine neue Gnmdlage 
zu stellen und zwar vermöge dessen, was uns die Kunst der Vorzeit Giutes 
überliefert hat, erscheint es als die Aufgabe der praktischen Archäologie, 
die Quellen zu entdecken und zu eröffnen, aus welchen diesem Streben 
Genüge geleistet werden kann. Denn nicht blosydass wir keineswegs alles, 
was die frühere Kunst in dieser Beziehung geschaffen, brauchen können 
oder als Muster aufzustellen gesonnen Wären; es decken auch die über- 
lieferten Formen nicht die modernen Bedürfnisse, so dass wir nicht selten 
in Verlegenheit sind, iiir Dieses und Jenes ein entsprechendes Muster auf- 
zuiinden. 
In dieser Verlegenheit sind wir z. B. theilweise dem Glase gegenüber. 
Zwar hat uns die venetianische Fabrication des 16. und 17. Jahrhunderts
	        
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