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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 10)

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Stiftung getilgt, es konnten auch die Arrnenlasten der Stadt daraus gedeckt 
werden. Auf die Gestaltung der Steuerverhältnisse wirkte die Bodenpolitik 
insofern äußerst günstig ein, als ohne sie die Gemeindeumlagen auf Gebäude, 
Grund und Gewerbe hätten um 50 Prozent erhöht, die Gemeindeeinkommen- 
steuer auf den höchsten zulässigen Satz von 50 Prozent der Staats- 
steuer hätte gebracht werden müssen. Im Jahre 1891 besaß die Stadt ein 
Reinvermögen von 15,o5o.o'oo Mark, 1909 dagegen ein solches von 
3g,5o5.ooo Mark. Durch Erwerbung von drei Fünfteln des überbaubaren 
Geländes, besonders des durch Niederlegung der Wälle freiwerdenden, 
Abb. 6. Gemeinnützige Bauunternehmungen der Stadt Ulm. Einfamilien-Doppelhäuser. älterer Typus, beim 
Kessel 
 
beherrscht die Stadt aber außerdem die mit Sicherheit allseits sich vollziehende 
Erweiterung. Sie ist Herrin ihrer künftigen Entwicklung, vor allem Herrin 
einer volkswirtschaftlich gesunden Entwicklung des Wohnungswesens, des 
Kleinwohnungswesens in erster Linie. Ulm steht in dem, was nach dieser 
Seite bisher erreicht worden ist, ohne Parallelen da. Was die Zukunft betrifft, so 
ist, andauernd im gleichen Sinne fortgeführte Gemeindepolitik vorausgesetzt, 
durch das Anwachsen des städtischen Grundbesitzes auf lange Zeit hinaus 
genügende Vorsorge gegen den Eintritt ungesunder Verhältnisse getroffen. 
Denn die Handhabung der städtischen Bodenpolitik wirkt natürlich auf alle 
privaten Verhältnisse verwandter Art zurück und hindert, bis zu einem
	        
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