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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 8 und 9)

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Klassiker, das laß" ich 
gelten, und man rnüßte 
ein Narr sein, wenn man 
den Vorzug, den wir jun- 
gen Künstler jetzigerZeit 
vor den älteren haben, 
wollte ungenutzt lassen; 
aber sonst - Natur! 
Natur!, die vor Augen 
und dann seinem eigenen 
Gefühl gefolgt." Das sind 
Overbecks Worte aus der 
Wiener Akademiezeit; 
ist das nicht ein „Mo- 
derner", der so spricht? 
Und seinem innig- 
sten Freunde Pforr, von 
dem übrigens gleichfalls 
ein Werk in der öster- 
reichischen Ausstellung 
zu sehen ist, gegenüber 
äußerte er damals, daß 
man durch das Natur- 
studium zur Schönheit 
gelangen und nicht fertige 
Schönheitsbegriffe in die 
Natur hineintragen solle. 
„Denn die Geschichte 
der Maler bezeichnet uns Ausstellung für christliche Kunst in Düsseldorf. Scheffer von Leonharts- 
. . . hat? Heilige Familie Bleistift in't Goldhöh (K.k.Akad ie der b'ld - 
mehrere, die ihren Sinn ' ' den Igünstein x21) "n ' e" 
für das Schöne früher als 
für die Natur ausgebildet haben, und die auf diesem Wege bei dem größten 
Talent verloren gegangen sind." 
Man kann aus solchen Worten aber auch erkennen, wie unrecht man 
dieser Künstlergruppe im allgemeinen und gar Overbeck im besonderen tut, 
wenn man bei ihnen von Mangel an Naturstudium spricht. Nein, gerade sie 
wollten echte selbsterworbene Naturkenntnis, wie dies auch die folgenden 
Worte Overbecks aus dem Jahre 1811 zeigen: „Ein Maler soll nicht unter- 
lassen, ununterbrochen die Natur zu studieren, und keine Gelegenheit ver- 
säumen, Porträte nach der Natur mit aller Sorgfalt zu malen. besonders aus- 
gezeichnete Köpfe . . . . . Beim Porträtmalen soll der Endzweck sein, den Cha- 
rakter der vorzustellenden Person richtig aufzufassen . . . . Dies zu erreichen, 
kann auch die Bekleidung und selbst der einfachste Hintergrund mitwirken." 
„Das beste Studium der Natur ist beständige und sorgfältige Beobachtung 
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