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lebender Gestalten in Bewegung." Am 10. November 1813 schreibt Overbeck
an seinen teuren Schweizer Genossen Ludwig Vogel: „Mit Colombo" (einem
anderen Freunde) „studiere ich häufig nach dem Modell, und zwar auf Deine
Weise, nämlich nicht so peinlich auf die Ausführung bedacht als vielmehr
auf die Bewegung". Das klingt
doch gewiß modern.
Wenn sich Overbeck in
der Wiener Zeit auch gegen
anatomische Studien nach Ka-
davern ausgesprochen hat,
weil sie gewisse feine Empfin-
dungen abstumpften, so machte
er doch anatomische Studien
nach Gipsabgüssen, anatomi-
schen Werken und männlichen
Modellen. Nach Modellen
zeichnet er noch in Rom mit
Cornelius und den anderen
„Briidern" und in der soge-
nannten , Akademie", die er mit
seinen Gesinnungsverwandten
bildete; nach nackten Modellen
allerdings arbeitete er selbst
immer nur in kleinerem Maß-
stabe.Aber er machte, trotzdem
er ein Zeichner war wie wenige
auf der Welt, sich nie vom
Modelle abhängig; er meinte:
Wenn die Einbildungskraftvon
malerischen Bildern erfüllt und
bereichert sei, dann werde sie
auch zur rechten Zeit den
rechten Ausdruck finden. Der
„Mechanismus der Kunst" sei
, keineswegs zuvernachlässigen.
Ausstellung rul- christliche Kunst in Düsseldorf. E. von Stühle, Denn ohne eine vollkommene
Heiliger Sebastian, Bleistiftzeichnung (Fräulein Sophie Görres, Kenntnis der menschlichen
WM) Form, ohne große Leichtigkeit
der Hand -wie wäre es möglich, die eigenen Ideen richtig zu gestalten? Diese
Leichtigkeit aber solle man nicht erwerben durch sklavische Abhängigkeit
von bezahlten Modellen, wodurch die ideale Konzeption oft nur beein-
trächtigt werde.
An seinen Freund Sutter in Wien schreibt Overbeck (1811) aus Rom:
„Seit Aufhebung der Mönchsklöster (unter Napoleon) würde man hier kaum