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Hausgeräte mitgebracht, namentlich
Truhen, die Koffer und Kasten zu-
gleich waren. Bald aber begann man
hier Truhen anzufertigen, die sich
nicht nur durch die Holzart von
denen aus der Alten Welt unter-
Hudaon-Fulton-Ausstellung in Newyurk. Kassette, schieden, sondern auch in der Deko-
XVII. jahrhunden . . .
rationsweise. In Connecticut und
Massachusetts sind, wie die Hudson-Fulton-Ausstellung bewies, besonders
eigenartige und schöne Stücke verfertigt worden.
Fast alle Kolonisten, die zuerst nach den Neuenglandstaaten einwan-
derten, gehörten dem Mittelstande an. Die Truhen, die sie mitbrachten und
die zuweilen das Heiratsgut enthielten, waren gewöhnlich in gotischem Stil
und aus Eichenholz verfertigt.
Allmählich wurden hier diese Truhen mit Fächern versehen und - wie
in Holland - auch mit Füßen. In Connecticut wurden ungefähr 5o alte
Truhen gefunden, die einander im Charakter ähnlich sind. Der Deckel und
die Rückseite sowie der Boden der Fächer sind aus der amerikanischen
Fichte gemacht, die übrigen Teile aus Eichenholz. Sie sind mit flachem
Schnitzwerk geschmückt, und alle haben eierförmige Handgriffe. Die ver-
zierten Rahmen, die drei Paneele umgeben, sind rot, die übrigen Verzierungen
aber schwarz. Diese Farbe tragen auch die Ecken der Laden und die mitt-
leren Füllungen. Ähnlich wurden auch die Kommode und die Kredenz ver-
ziert, die sich später aus der Truhe entwickelt haben.
Die sogenannten Hadley-Truhen, von denen einige in der Ausstellung
waren, haben eine bis drei Laden. Alle diese Möbelstücke, die aus dem Staate
Massachusetts kommen, sind aus amerikanischem Fichtenholz gemacht. Für
die Ausschmückung wurde als Motiv die Weinrebe genommen. Die mittlere
Abteilung der Truhe, die gewöhnlich die Aussteuer enthielt, ist mit Initialen
verziert.
Später sind die Kommoden, die sich aus der Truhe entwickelt haben,
durch den portugiesischen Geschmack, den Holländer nach Amerika brach-
ten, beeinflußt worden. Dieser Einfluß zeigte sich besonders an den Beinen
der Kommode, die durch glockenartige Verzierungen unterbrochen wurden.
Gegen Ende des XVII. Jahrhunderts war hier auch das Schreibpult all-
gemein eingeführt, ebenso die sogenannten „highboys", eine Verballhornung
des französischen „haut bois". Die
„highboys" sind Kommoden mit einer
Art Tisch als Untersatz. In Harmonie
mit diesem Möbelstück waren die
„lowboys", die als Toilettentische ver-
wendet wurden. Ausschließlich ameri-
kanisch war die Truhe, die aus zwei Fä-
_ __ _ Hudaon-FuIton-Ausstellung in Newyo k. K t! ,
chern bestand, die uberemander lagen. xvu. jahrhunden r am e