gesteigert hat. Wie
sehr sich aber der ei-
gentlich persische Stil
schon selbständig ent-
wickelthatte,magman
aus einer 1463 datier-
ten Szene aus einem
Schahnameh (Samm-
lung Schulz in Ber-
lin) entnehmen (siehe
Abb. 24). Und als drit-
tes lehrreiches Stück,
etwa aus derselben
Zeit, führen wir noch
ein kleines, auf Sei-
de gemaltes Bild der
Sammlung V. von Go-
loubew an (siehe Abb.
26), das ein ostasiati-
sches Baummotiv mit
einer persischen Dar-
stellung verbindet und
nach der ganzen Auf-
fassung wohl von ei-
nem chinesischen Mi-
niaturisten mit Anleh-
nungan eine persische
Komposition geschaf-
fen sein dürfte. Neben Samarkand trat in der zweiten Hälfte des XV. Jahr-
hunderts I-Ierat als Zentrum der Buchkunst in den Vordergrund. Aus dieser
Schule ging einer der bedeutendsten Kleinmaler hervor, die Persien besessen
hat: Behzad. Seine Werke zeichnen sich durch eine scharfe Charakteristik der
Situationen und durch ein außerordentlich reiches Kolorit, in dem die satten,
grünen Töne auffallen, vor anderen aus. Er schuf auch eine ganze Anzahl
kompositioneller Schemen, die dann im XVI. Jahrhundert vielfach in Geltung
blieben. Von ihm wurde unter anderem eine Geschichte Timurs (Sammlung
Schulz) illustriert, aus der die auch kulturhistorisch interessante Darstellung
eines Moscheebaues hervorgehoben zu werden verdient (siehe Abb. 27).
"Dr. Martin besitzt von ihm die Studie zu einem Porträt des Sultans Hussein
Mirza, und in der I-landelsabteilung hat Herr Kevorkian zwei zusammen-
gehörige Miniaturen desselben Künstlers ausgestellt, die eine mit echter, die
andere mit falscher Signatur.
Im XVI. Jahrhundert gelangte eine neue Technik zur Blüte: die Ver-
zierung der Manuskriptränder mit allerlei animalischen und vegetabilischen
Abb. 3x. Akhar und Djehmgir, Federzeichnung von Rembrandt nach einer
indischen Miniatur (Professor Snrre, Berlin)