xaurn eine energiscn zusammengehaltene Gruppierung voll erlesener Farbenwirkung. Man
denkt unwillkürlich an die Handschrift der Menzelschen Vignetten zu den Werken Fried-
richs des Grollen. Aus verwandter Überlegung streben manche Schaufensterdekorationen
nach Plakatwirkungen. Die Elephantenapotheke feldert flächenmäßig weißen Hintergrund
mit schwarzen Stäben und setzt gegen
dieses Rahmenwerk gereiht weiße Kru-
ken und mit gelbem Pulver gefüllte
Glasstürze, dazu als Ornament im Vor-
dergrund eine Porzellanschale zwischen
zwei Retorten oder auf grauen Sockeln
werden farbige Schuhe aufgebaut und
von der grauen Rückwand hebt sich in
Ovalrahmen das Stillersche Schuhplakat
von Bernhard.
Dann gibt es die koloristische
Note, entweder als reine absolute Musik,
so wenn Cords mit hängenden Stoffen
eine Farbenskala abspielt, oder still-
lebenhaft mit der hochgetürrnten kost-
baren Brokattrophäe beiFriedmann und
Weber, die ihren Abglanz auf eine Skulp-
tur wirft. Stillebenvariationen sind auch
das Typische für die Delikatessen-
fenster mit ihren Beischfrohen Nieder-
ländereien und ihren zarteren und doch
üppigen Fruchtstücken und für die Blu-
menladen. Hier glänzte vor allem Fran-
ziska Bruck.
Bei der Prärniierung gab niemals
der Aufwand den Ausschlag. Im Ge-
genteil, die Preisrichter hatten ihre Zen-
sorfreude an den Fenstern, die mit ein-
fachsten Mitteln und streng sachlich
eine geschmackvolle und wirksame
Ankündigung ihrer Ware erreichten.
Zwei Beispiele fanden einstimmi-
genBeifall, der Butter-Klawe, derButter
in Tonnenformen in drei Reihen über-
einander aufbaute, und die Gesellschaft
Hagv die in einen kleinen Fensterkasten Aus dem Faohkurse fiir Textilzeichner in Wien. Entwurf
zwischen grünen Rupfenwänden ein m: eine Decke von Vinzenz DirE
aufgemachtes Postkollo mit Paketen
ihrer koiTeinfreien Kaifees stellte. Es wäre ungerecht, wollte man bei dieser Gelegenheit die
Namen der Künstler verschweigen, die hier mitgewirkt. Sie kommen von der Plakatkunst,
wie Julius Klinger, Lucian Bernhard, Krotowsky, und von der angewandten Kunst, wie
Endell und Else Oppler. Diese hat auch eine Schule für Schaufensterdekoration eingerichtet.
Ein Name aber verdient hier vor allem Erwähnung, der des Fräuleins Elisabeth von Hahn.
Sie inszeniert seit Jahren mustergültig die Riesenfenster von A. Wertheim; sie hat dadurch
außerordentlich anregend gewirkt, ist aber immer um die öffentliche Anerkennung gekom-
men, weil ihre Firma sich nicht an dem Bewerb beteiligt. Auch bei dieser Gelegenheit
fesselte der reife Geschmack, der den Porzellan-Ensembles Unterton von blauem Samt gab