von Else Laske und Grete Wieden-Veit, an Zeichnungen von Marianne Frimberger und
Gabriele Murad-Michalkowski beigesteuert worden. Unzulänglich und schrolT, doch bitter
ernst in ihrem Ringen darf Margarete Munk nicht übergangen werden; Else Fränkel-Hahn
hat sich in dem „Lasset die Kindlein zu mir kommen" ein hohes Ziel gesteckt, indem sie
Maurice Denis nacheifert. Zu Krakau bekennt sich Olga Boznanska, mit dem Umweg über
Paris, sowie mit dem über München Elfriede von Coltelli und Friederike von Koch zu
Graz. Daß im Graphischen Kabinett Käthe Kollwitz (Berlin) nicht fehlen durfte, ist selbst-
verständlich; Lilli Gödl-Brandhuber (Prag) und Tanna Hörnes als Radiererinnen, Martha
Hofrichter mit vortrefflichen farbigen Holzschnitten bringen auch hier Österreich zu Ehren.
Dasselbe gilt von den Bildhauerinnen, die sich gleich im Vestibül durch eine Kaiserbüste
von Lona von Zamboni günstig ankündigen. Ilse Conrat versteht es, seelisch ungemein ein-
dringlich zu werden, und wirkt darum nachhaltiger als das üppige Talent der Th. F. Ries.
Durch Porträtbüsten sind Melanie von Horsetzky, Julie H. Heller und die vielseitige
Elsa Köveshäzi-Kalmar vertreten; an Kleinplastik sind die
Plaketten von Hella Unger und ein Porzellanligürchen von
Johanna Meier-Michel bemerkenswert, die auch das durch
sachgemäße Fassung ansprechende Plakat der Ausstellung
entworfen hat.
KÜNSTLERHAUS. Geiallsam sich anbietend, gleicht
auch die heurige Herbstausstellung so mancher ihrer
Vorgängerinnen; die an ihr beteiligten Künstler werden
einem, denkt man bei sich, demnächst mit vollwertigeren
Arbeiten wieder begegnen und dann besser zu würdigen sein.
Doch aus dem ganzen Großen, wie es sich jetzt darstellt,
hebt sich einiges von selbst hervor und gibt ihm eine
nicht alltägliche Bedeutung. Laute Totenklage geht von der
Gedächtnisausstellung für Rudolf Quittner aus, den ein grau-
sames Geschick früh gefällt hat. Seine an Umfang nicht
geringen Landschaften hat er aus einer bewußten deko-
rativen Gesinnung heraus gemalt, ohne darüber das volle
atmosphärische Leben zu vernachlässigen. Dürltige Motive
wie die aus einer Kleinstadt geholten oder die „Parkstiege"
gewinnen unter Quittners Hand eine sonderliche Bedeutung,
so daB sie sich nicht weniger einprägen als die gegen-
ständlich dankbareren von den Pariser Ufern der Seine.
Dort hatte er bei Monet und Thaulow und andern Meistern
der impressionistischen Technik sich sein Rüstzeug geholt,
um diese Bilder zu malen, die den Stempel unserer Zeit
tragen, still und vornehm. Viel weiter zurück weist die
Gedächtnisausstellung, welche dritthalb Dutzend der zumeist
von Wiener Plätzen und Straßen erzählenden Genrestück-
chen des Karl Freiherrn von Merode vereinigt, ein Ensemble
vieler schumriger, von Farbenwitzen gesprenkelter Szenen
im Dämmerlicht, das der Künstler auch in Werkstätten mit
Vorliebe aufgesucht hat. Von der erklügelten Atelierkunst
weg strebt ein Junger, Franz Windhager; zwar wird einem
angesichts der von ihm mit hübschem Kleinzeug voll-
gehängten Wand vielfach „retrospelrtiv" zumute, aber sein
Thenubuml aus PHI". und Geschmack und sein leiser Humor zeugen doch von einer
sddenschn-lmn, ausgeführg von gesund anmutenden eigenen Begabung. Noch zwei Kollek-
Valerie Petter tionen von Gemälden lebender Künstler sind zu erwähnen: