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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 3)

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Maximilian ihm auch die Visierung für das Ehrengedächtnis zu Speyer über- 
tragen hat, zu größter Wahrscheinlichkeit erstarken. Jedenfalls besaß er mehr 
wie irgendein anderer jener I-Iofkünstler -- und diese kommen doch in erster 
Linie in Betracht - die notwendigen künstlerischen Fähigkeiten dazu. 
So wenig wie das Innsbrucker Werk sollte Kaiser Maximilian auch 
das Speyerer Denkmal in seiner Vollendung erschauen. Am 12. Jänner 1519 
sank der Kaiser ins Grab und wenige Monde danach -_ am 8. Juni - 
schloß auch Erzbischof Leonhard von Keutschach die Augen. Hans Va1ken- 
auer mußte in ihnen die Besteller seiner bedeutendsten Werke und seine 
wärmsten Gönner betrauern. Ihm selbst mögen angesichts des doppelt 
schweren Verlustes Hammer und Meißel aus den altersmüden Händen 
gefallen sein, zumal Mißgunst im Gange war, ihm die Aufgabe zu entreißen. 
In Trümmern blieb das Werk liegen. Was aus ihm hätte werden können, 
wenn ein günstigerer Stern über ihm gewaltet hätte, das müssen wir heute 
an dem ermessen, was Valkenauer sonst gewirkt und geschaffen. Daß 
Valkenauers Kunst das Vertrauen seines kaiserlichen Auftraggebers gerecht- 
fertigt hätte, steht danach außer Zweifel. Um so schmerzlicher müssen 
wir empfinden, daß des Kaisers hoher Plan in nichts zerlioß wie ein 
schöner Traum. 
 
Abb.44. Rekonstruktionsversuch des Kaiserdenkmlls hir den Dom zu Speyer 
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