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ihrerseits mit Email ausgefüllt ist, sondern um Ornamente in Goldemail, auf
welche von der Rückseite her Glas aufgegossen ist. Ferner ist der Gold-
rezipient für das Email nicht von Hand hergestellt, sondern durch Eindrücken
in die Vertiefungen einer Form zustande gekommen; daher auch die manchmal
vorkommenden Wiederholungen."
Darcel, Notice des Emaux (du Louvre), 1883, S. 82, der die Technik
ebenso wie Labarte schildert, fügt hinzu: „La piece convenablement polie,
de facon a egaliser toute la surface, etait montee sur une feuille de paillon
pourpre ou verte, qui colorait le cristal par transparence, sans alterer en rien
les emaux cloisonnes dans leur caisse opaque en or".
Auch das scheint nicht richtig. Wenigstens bei den Stücken, die ich kenne,
trifft die Schilderung nicht zu. In London im British Museum zum Beispiel
finden sich zwei Stücke, die nicht montiert sind, und bei diesen kann man
ganz deutlich sehen, daß die Färbung irn Glase.selbst liegt und nicht etwa
durch eine Folie erzielt ist. Wir bilden diese beiden jeder Fassung entbehrenden
Stücke in Figur 64 und Figur 65 in doppelter Größe ab, da man auf diese Weise
die beste Einsicht in dasVerfahren erlangt. Unter diesem technischen Gesichts-
punkte ist natürlich das lädierte und
in der Ausführung etwas mißratene
kleinere Stück wichtiger als das
regelmäßige und wohlgelungene
größere. Außerdembietet es denVor-
teil, uns einwichtigesDetail des Ver-
Figur 64. Doppelte Größe. Netzemail au: hell- Figur 65.Doppelte Größe. Netzemail auf dunkel-
blauem Glas (British Museum, London) blauem Glas (British Museum, London)
fahrens zu zeigen. Bei dem Aufschmelzen des Glases scheint es notwendig, daß
die einzelnen Teile des Ornaments untereinander verbunden sind, so daß sie
sich nicht verschieben können. Deshalb hat man die Komposition gern so
gehalten, daß sie eine Art Netz bildet. Derienige, der das Wort „NetzemaiP