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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 6 und 7)

des Kurses beteiligt: Grete Berger, 
Maria Bernhuber, Irene Blahy, Marie 
Händler, Helene Klimt und Paula 
Lustig. Zu den Wiederholungsarbeiten 
waren berufsmäßige, in der Praxis 
schon ausgebildete Kräfte herbei- 
gezogen worden, mit denen man sich 
früher schon wegen ihrer Erfahrung 
ins Einvernehmen gesetzt hatte. Im 
Lernen wurde immerhin auch manches 
gelehrt. Die gestickten Quasten bilden 
eine Neuheit; bei der Dalmatica durfte 
es keine Naht geben, bei dem Pluviale 
durfte das blaue Atlasfutter mit Rück- 
sicht auf die goldene Borte nicht mit 
Chlor gefärbt sein. Daß die verwendeten 
Seidenstoffe eigens (von der Firma 
A. Flemmichs Söhne) gewebt und das 
Material für die Goldstickerei (von 
Adalbert Resch und Rudolf Maurer) 
in besonderer Qualität erzeugt wurden, 
möge nicht unerwähnt bleiben. Es soll 
ja alles mit der Würde des ästhetischen 
Eindrucks auch dessen Dauer ver- 
bürgen. '- Eine Fülle von Einfällen ist 
in den „Modellen und Studien für Posa- 
Abb. 16. Bronzeplakette, Verkündigung. Augsburg, Ende des mental" _ aufgespelchenh __ 11:"? Aus' 
XVI. Jahrhunderts (Sammlung Alfred Walcber von Moltheiu) führung 1st dadurch ermoghcht W07" 
den, daß die Genossenschaft der Posa- 
mentierer einzelne ihrer Mitglieder als Instruktoren und außerdem Hilfsmittel zur Verfügung 
gestellt hat. Es hat hiermit auch eine gegenseitige Aneiferung und Kontrolle sich ergeben, 
denn bei all den neuen Kunstgriffen und Kniffen wurde auf Gediegenheit, auf Haltbarkeit 
geachtet. Es kann hier nur einiges hervorgehoben werden, auch von der keineswegs ver- 
nachlässigten Maschinenarbeit; denn da ist zum Beispiel das dekorierende Algenmotiv auf 
einem weißen Jäckchen in Kurbelstickerei angebracht worden, und auch ein Gartenkleid 
aus weißem Battist wurde mit Maschinstickerei versehen, schwarz-weiße Borten von Hugo 
Zovetti auf derjacquardmaschinegewebt. Diese ganzen fertigenToilettestücke sind übrigens 
eine Ausnahme. Sonst begegnet man nur den in Handarbeit erzeugten Bestandteilen des 
Aufputzes, für Hüte etwa, einmal aus Strohborten, ein andermal sind es Blumen aus Tuch- 
lappen (Martha Alber), dann wieder welche aus Drahtchenille (Mizzi Vcgl) oder aus seiden- 
übersponnenen Pailletten auf schwarzem Florstoff. Eine Theaterhaube ist ganz aus Chenillen 
geflochten, eine Tasche besteht ganz aus Posamenten (Friedrich Siegert), schwarz-gold- 
grün, prächtig in der Farbe; das gilt auch für die als Schalbehang dienenden Eicheln, die 
aus Tuchstreifen geflochten sind, purpur und purpurviolett, grün und blau und daneben eine 
aus waschbarem Garn gestrickte Kleiderquaste. Es ist ein Vielerlei, das selbst jemand, der 
dessen praktischer Verwertung fernsteht, in jedem einzelnen Falle wieder fesselt. 
 
KLEINE NACHRICHTEN S0- 
DRESDEN. SAMMLUNG DEMIANI. Der im Februar dieses Jahres verstorbene 
Geheimrat Dr. Demiani, Vortragender Rat in der Generaldirektion der Königlichen 
Sächsischen Sammlungen, hat sich nicht nur mehrfach auf dem Gebiete der Zinn-
	        
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