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zweifellos besaßen. Die aus eichenen, nicht immer absolut winkelrecht
behauenen Balken bestehenden Decken waren, wenn nicht eine Verschalung
mit feineren Gliederungen sich darüberlegte, wohl meist farbig gestrichen
oder auch bemalt. Das Archiv gibt eine Idee von der Ungeschlachtheit dieser
Schrnuckweise. Die far-
bige Decke des großen
Rathaussaales (Abb. 58)
mag auch in manchem
reichen Patrizierhause
Nachahmung gefunden
haben. Jetzt ist in den
Häusern alles weiß ge-
tüncht. Daß auch die
Wände ornamentalen
oderüguralenSchmuck
trugen, zeigte sich ver-
schiedentlich beim Ab-
bruch. An dem riesigen
Fenster der Diele des
Propsteihauses von
Kloster I-Ieiligenthal
(Abb. 15) sind noch
jetzt allerlei Zierteile
vorhanden. Weiter
mag der rote, in ein-
facherern oder reiche-
rern Muster gelegte
Plattenboden, die frü-
her sichtbare wech-
selnde Anordnung der
Backsteinschichtung
im Fachwerke der
Wände, die Behand-
lung der Türen (eine
solche mit Faltwerk-
Schnitzefgi imMuseum) Abb. 55. Rathaus zu Lüneburg, schmiedeeisernes Gitter beim Eingang zum
ehemaligen „Gewandhaus" (Verkaufstellen für Gewandschneider), ausgeführt
und somanches andere, m, Hans Rüge , 576
was jetzt aus dem frü-
heren Zusammenhange" losgelöst nur noch als Fragment existiert, in Wirkung
getreten sein. Daß, dem Wesen der reichen Kaufherrenstadt entsprechend,
in manchem Hause, zumal in der Renaissance, luxuriöse Innenausstattungen
sich fanden, ist so gut wie selbstverständlich. Da und dort erinnert noch eine
Stuccodecke mit derb reliei-ierten tiguralen Darstellungen, ein Holzplafond
und anderes an die Zeit der Blüte. Imitationen von Intarsia in bedrucktem