Können, namentlich in dem gezierten Schritt der wilden Männer und in der
verständnisinnigeren Modellierung ihrer Hände und Füße.
Im Zusammenhang mit den Arbeiten, die wir mit Sicherheit Sebald
Bocksdorffer zuschreiben können, steht die schöne Grabplatte des Hans
Köchl und seines gleichnamigen Sohnes, die beide im Jahre 1505 verstarben,
an der Südseite der Pfarrkirche in Sterzing (Abb. I2). Der Stein ist aus
weißem Marmor gefertigt und besonders elegant in der Zeichnung. Am
meisten erinnert
er in der allgemei-
nen Anordnung,
dann aber mit
seinem überquel-
lenden, schön-
bewegten Helm-
decken-Gerank
und den Insignien
des Todes, Schä-
del und Schlange,
an die Platte für
die Barbara
Freysleben, und
in der eigenarti-
gen Behandlung
der Schriftfläche,
die wie ein mit
Nägeln befestig-
tes Tuch gestaltet
ist, an den Grab-
stein des Oswald
von Hausen. Der
Stein der Freys-
Abb. 13. Totznschild des Oswald von Schrofenstein in der Pfarrkirche zu Landeck leben ist etwa
1500, der des
Hausen etwa 1502 entstanden, so daß man geneigt ist, die Platte der Köchl
von 1505 als eine Kombination und Weiterbildung dieser beiden Werke an-
zunehmen, zumal auch der Schnitt und die Modellierung der Helmdecke sich
eng an Sebald Bocksdorffers Art anschließt. Trotz dieser Stilverwandtschaft
ergeben sich aber bei näherer Prüfung auch erhebliche Unterschiede, so zum
Beispiel in der Haarbehandlung des Widders im Wappenbild, die von jenem
auf dem Epitaph der Schrofenstein in Landeck erheblich abweicht, oder in
den Schriftcharakteren, die mit jenen Bocksdorffers nichts gemein haben.
Bei der regen Kunsttätigkeit, die in Sterzing um die Wende des Jahrhunderts
anläßlich des Neubaues der Pfarrkirche herrschte, liegt es auch nahe, daß
man nicht nötig hatte, sich nach auswärts zu wenden, und in der Tat