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Mit seltener Gründlichkeit hat sich de Clarac": der Frage der seitens der
Römer erreichten Verdünnung des Blattgoldes gewidmet und eine Tabelle
zusammengestellt, welche die Zahl, Größe und Stärke der aus einer
römischen Unze geschlagenen Blätter mit der Leistung des französischen
Goldschlägers seiner Zeit vergleicht.
Zahl Zahl Grüße des Blattes Gesamte Gewicht Stärke"
der römischen der Pariser Oberfläche der des Blattes des Blattes
Blätter aus ei- Blätter aus ei- römische Blätter
ner römischen ner römischen Finger im 12'222:
Unze Unze Quadrat n
Quadratmeter Gramm Millimeter
750'- 4'- 54-3904 404185 00353 0'0003
427'733 670 1539351 058303 06374 000018
r435'- 5-26 97'040 13'925: o-orgn o-ooooz
562177 5-87 n7'245 65'911 o'oo485 o'ooooo18
De Clarac erwähnt, daß noch schwächere Blätter als die von Plinius
erwähnten 750 aus einer Unze geschlagen worden seien, und nimmt an, daß
alle dieselbe Größe hatten und sich nur durch die Stärke unterschieden.
Die Tätigkeit des antiken Goldschlägers ist in einem im Vatikan
befindlichen Relief festgehalten, welches Abbildung 7"" dem Leser vor Augen
führt. Der Goldschläger schwingt mit der Rechten den symmetrisch gebauten
Doppelhammer auf den Amboß nieder. Über den von der linken Hand
gehaltenen Gegenstand sind sich Blümner und Rosenberg? zwar darin einig,
daß nicht die charakteristische Arbeit des Goldschlägers, das Ausschlagen
der Goldblättchen in der Form, sondern eine vorbereitende Arbeit dargestellt
sei. Blümner glaubt das Ausschmieden des
Goldstabes zum Band, Rosenberg dagegen
zu erkennen, „wie die Goldbarren gerundet
werden". Das erstere ist wohl begründet mit
Rücksicht nicht nur auf das Werkstück,
sondern auch auf das Werkzeug, von dem
]ahn'"'"" zutreffend sagt „ein Instrument, das
eher einem Beil als einem Hammer gleicht".
Gerade die verhältnismäßig scharfe Form
des Werkzeuges läßt auf einen Hammer mit
" De Clarac, Muse'e de sculpture antique et moderne.
Paris 184i, Seite 78.
" Während die Verdünnung auf 012003, beziehungsweise
(roooxß Millimeter, also 1mm. beziehungsweise W559, Millimeter
durchaus nicht hoch ist, stellen rrooooz und gar o-ooooorß
Millimeter, also lfgww und Ilswww Millimeter Verdünnungen
dar, die jedenfalls heutzutage nicht erreicht werden und wohl
nie erzielt wurden.
m" Berichte über die Verhandlungen der Königlich Säch-
sischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig 185i:
Jahn, Über Darstellungen antiker Reliefs. Seite 307 und Tafel VII,
Figur 2. Abb. 8. Römischer Goldschläger. (Nach
1- Rosenberg, a. a. 0., Seite 92. Amelung)
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