besiedelt, dem zuerst im Jahre 1074 Arnold als Administrator, vorn Jahre 1075
bis 1090 Isingrin als erster Abt Vorstand.
Dem rechtmäßigen Erzbischof Gebhard von Salzburg war um jene Zeit
ein Rivale, Berthold von Moosburg, erwachsen, der, vom Kaiser Heinrich IV.
unterstützt, den erzbischöflichen Stuhl an sich reißen wollte. Es entspann
sich ein langwieriger Kampf, während dessen das Stift Admont, das selbst-
verständlich zur Partei seines Stifters hielt, viel von der Gegenpartei zu
leiden hatte, ja im Jahre 1078 sogar von dieser geplündert wurde. Erst als
der Graf der oberen karantanischen Mark, Ottokar IV. (VL), sich des
hart bedrängten Klosters tatkräftig annahm und die raubenden Horden des
Moosburgers auseinanderjagte, kamen wieder ruhigere Tage für das Stift.
Mit dem Tode des Erzbischofs Gebhard, 15. Juni 1088, verlor das Kloster
seinen größten Wohltäter, der sich auch in diesem seinem Lieblingskloster
begraben ließ.
Unter dem Abte Wolfold (1115-1137) wurde das Stift restauriert und
um das Jahr 1118 auch ein Benediktinnenkloster errichtet, das bald durch
die vornehme Abstammung seiner Mitglieder sowie durch deren Gelehrsam-
keit (Sanctimoniales literatae) einen großen, weitverbreiteten Ruf sich
erwarb und dem der hohe und niedere Adel des Landes mit Vorliebe seine
Töchter zur Erziehung anvertrautef"
Auch das Männerkloster Admont wurde in der zweiten Hälfte des
XII. Jahrhunderts berühmt durch seine hohe Schule der Gelehrsamkeit und
durch die große Anzahl seiner Brüder, die als Obere zur Leitung an fremde
Klöster berufen wurden. Unter Abt Gottfried (1- 1165) allein verließen
dreizehn Mönche das Stift Admont, um andernorts die Regierung zu führen.
Im Mai des Jahres 1184 erfolgte zu Mainz das erste kaiserliche Bestäti-
gungsdiplom für Admont, zu Verona am 22. Juli 1185 eine Bestätigungsbulle
durch Papst Lucius III., 1187 eine ebensolche durch Papst Urban III. Die
Äbte führten als Zeichen ihres Amtes Ring und Stab; die Mitra erhielten sie
erst am 8. September 1230 durch Papst Gregor IX. zugesprochen. Abt
Konrad trägt in seinem Siegel an einer Urkunde vom 22. Juli 1237 bereits
die Mitra auf seinem I-Iaupte.
Die Äbte führten den Titel: Dei gratia, miseratione, das heißt durch
Gottes Gnade, durch Gottes Erbarmen.
Das Stift selbst wurde als „hochfürstliches Stift Admont" betitelt, auch
die Äbte mit dem Fürstentitel ausgezeichnet, obgleich weder dem Stifte noch
den Äbten dieser Titel je rechtskräftig verliehen worden wäre.
Unter dem Abte Albert I. (1268-127 5) kamen traurige Tage für Admont,
das ohnedies noch an der Nachwirkung einer großen Hungersnot, die
von 1261 bis 1263 in Obersteiennark gewütet, zu leiden hatte. Von allen
Seiten wurde das Kloster bedrängt, dessen Abt aber leider nicht tatkräftig
genug war, sich der vielen habgierigen Angreifer zu erwehren; ein Besitz
' Das Nounenkloster war im Jahre 157: bereits unbewohnt; Benigna Zwick] soll die letzte Nonne
gewesen und 1582 gestorben sein.