solchem Alter noch in
einem so untergeordneten
Gesellenverhältnis sich
bewegt haben sollte. Wir
werden vielmehr nach dem
Vorgang R. Bergaus mit
zwei Meistern des gleichen
Namens zu rechnen haben,
mit Peter Mülich dem
Älteren, dem Schwager
Peter Vischers, und Peter
Mülich dem jüngeren,
dem Neffen und vielleicht
auch dem Patenkind des
großen Erzbildners. Von
dem älteren Mülich, dem
man bisher verschiedene
Werke zuschrieb, lassen sich in Wirklichkeit bis jetzt keine Werke nachweisen.
Nehmen wir nun an, daß der jüngere Peter Mülich identisch mit dem von
uns gesuchten ist, so müssen wir ihn uns nach seiner Mitarbeiterschaft an
dem Brunnen in St. Wolfgang doch schon als Gesellen vorstellen, denn es
läßt sich doch kaum glauben, daß „ein Lehrling solche Streiche macht" und
seinen Namen auf dem Werke seines Meisters, wenn auch nur versteckt,
aber doch mit recht stattlichen Typen anbringt. Man wird also annehmen
dürfen, daß er damals gegen zwanzig Jahre zählte, also etwa zwischen
1490 und 1495 geboren war. Es liegt ferner nahe, daß er seine Lehrjahre
entweder bei seinem Vater oder bei seinem Onkel Peter Vischer durch-
gemacht hat. Nach I-Iandwerksbrauch ging er dann auf die Wanderschaft
und trat unter anderem
auch bei Lienhart Rän-
nacher zu Passau als
Geselle in die Werkstatt.
Wann er Meister wurde,
wissen wir nicht. Daß er
unmittelbar nach dem
Tode seiner Mutter die
Heimat verließ, läßt viel-
leicht die Vermutung zu,
daß er bis dahin das
Geschäft des früher ver-
storbenen Vaters geführt
hat. Wie schon erwähnt,
trat er laut der Dienstver-
Abb. s, Kapitälfries am st. Wolfgangsbrunnen Schreibung vom 4. Okto-
Abb. 6. Figur am St. Wolfgangs-
brunnen
Abb. 7. Figur am St. Wolfgangs-
brunnen