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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 12)

solchem Alter noch in 
einem so untergeordneten 
Gesellenverhältnis sich 
bewegt haben sollte. Wir 
werden vielmehr nach dem 
Vorgang R. Bergaus mit 
zwei Meistern des gleichen 
Namens zu rechnen haben, 
mit Peter Mülich dem 
Älteren, dem Schwager 
Peter Vischers, und Peter 
Mülich dem jüngeren, 
dem Neffen und vielleicht 
auch dem Patenkind des 
großen Erzbildners. Von 
dem älteren Mülich, dem 
man bisher verschiedene 
Werke zuschrieb, lassen sich in Wirklichkeit bis jetzt keine Werke nachweisen. 
Nehmen wir nun an, daß der jüngere Peter Mülich identisch mit dem von 
uns gesuchten ist, so müssen wir ihn uns nach seiner Mitarbeiterschaft an 
dem Brunnen in St. Wolfgang doch schon als Gesellen vorstellen, denn es 
läßt sich doch kaum glauben, daß „ein Lehrling solche Streiche macht" und 
seinen Namen auf dem Werke seines Meisters, wenn auch nur versteckt, 
aber doch mit recht stattlichen Typen anbringt. Man wird also annehmen 
dürfen, daß er damals gegen zwanzig Jahre zählte, also etwa zwischen 
1490 und 1495 geboren war. Es liegt ferner nahe, daß er seine Lehrjahre 
entweder bei seinem Vater oder bei seinem Onkel Peter Vischer durch- 
gemacht hat. Nach I-Iandwerksbrauch ging er dann auf die Wanderschaft 
und trat unter anderem 
auch bei Lienhart Rän- 
nacher zu Passau als 
Geselle in die Werkstatt. 
Wann er Meister wurde, 
wissen wir nicht. Daß er 
unmittelbar nach dem 
Tode seiner Mutter die 
Heimat verließ, läßt viel- 
leicht die Vermutung zu, 
daß er bis dahin das 
Geschäft des früher ver- 
storbenen Vaters geführt 
hat. Wie schon erwähnt, 
trat er laut der Dienstver- 
Abb. s, Kapitälfries am st. Wolfgangsbrunnen Schreibung vom 4. Okto- 
  
Abb. 6. Figur am St. Wolfgangs- 
brunnen 
Abb. 7. Figur am St. Wolfgangs- 
brunnen 

	        
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