Auch die Form der Me-
daillons sowie die der
zwischen ihnen ange-
brachten, zum Teil gra-
vierten Goldornamente
fallen stilistisch aus dem
Formenschema der Em-
pirezeit und tragen voll-
ständig Louis XVI-Cha-
rakter. Ihren besonderen
Wert erhält die Terrine
durch die reizend durchgeführten Malereien in den sechs Medaillons.
Sie illustrieren den Liebesroman eines Offiziers der italienischen Armee zur
Zeit Napoleons.
Der Inhalt der Darstellungen scheint folgender zu sein: Von den zwei
Medaillons auf der Terrine dürfte das eine den Moment festhalten, als
zwischen dem Offizier und einem jungen Mädchen die erste Annäherung
stattfindet. Die beiden sitzen in einem vornehm ausgestatteten Raume an
einem Tische und haben die Gläser erhoben, um sich zuzutrinken. Zwischen
beiden steht ein Diener mit dem Servierbrett. Das andere Bild zeigt als
Hauptfiguren dieselben Personen. Die Dame trägt ein elegantes weißes
Kleid, das sie mit der Rechten etwas aufrafft, während sie die Linke über den
Arm des Offiziers geschoben. Wir haben hier offenbar bereits ein Brautpaar
vor uns. Die beiden kehren einer Gesellschaft von Herren und Damen den
Rücken und scheinen im BegriHe, das Haus zu verlassen. Über eine offene
Treppe sieht man hinab auf einen Platz mit Gebäuden, von denen eines sich
als Theater zu erkennen gibt, dem das Publikum von mehreren Seiten zu-
strömt. So wie auf der Terrine befinden sich auch auf dem Deckel zwei
Medaillons. Auf dem einen sehen wir den Offizier, angeschmiegt an seine
Braut, auf einem Sofa sitzen. Beide betrachten ein Porträtmedaillon, das die
Dame in Händen hält. Aus dem folgenden Bilde läßt sich schließen, daß es
das Porträt des Offiziers ist, das er seiner Braut überreicht hat. Dieses
zweite Bild stellt den Abschied von der Braut dar. Der Offizier, im Begriffe
sich zur Armee zu be-
geben, steht mit einer
Gebärde des Schmerzes
vor seiner Dame, die
eine rote Morgentoilette
trägt, mit der Linken
an ihr Herz greift und
die Rechte ihm entgegen-
streckt. Hinter der Dame
. . V . sehen wir drei Mädchen
Porzellantenine aus Nove. Die Verlobten alSBegleiterinnenJechtS
Porzellanterrine aus Nove. Die Annäherung