333
DIE WAPPEN _DER ORDENSSTIFTE UND
ABTEIEN IN BOHMEN, MAH_REN UND BOS-
NIEN S0 VON H. G. STROHL-MODLING 54b
f'" ' W r-Üi ' LS Abschluß der Wappengeschichte der Ordens-
i stifte und Abteien in Österreich, die dem lateini-
schen Ritus angehören, folgen die heraldischen
Symbole dieser geistlichen I-Iäuser in Böhmen,
Mähren und Bosnien. Zu diesen gehören die
Klöster der regulierten Prämonstratenser-Chor-
herren zu Prag (Strahov), Selau und Tepl in
Böhmen, zu Neu-Reisch in Mähren, der Benedik-
tiner zu Brevnov (St. Margaret) bei Prag und
Braunau sowie von Emaus in Prag, zu Raigern in
Mähren und der Benediktinnen zu St. Gabriel in Smichov bei Prag; weiters
der Zisterzienser zu Ossegg und Hohenfurt in Böhmen, der Zisterzien-
serinnen zu Tischnowitz in Mähren und der Trappisten zu Banjaluka
(Mariastern) in Bosnien,
Von diesen Stiften und Abteien gehören Emaus, St. Margaret, Strahov,
Tepl sowie St. Gabriel zur Erzdiözese Prag, Braunau und Selau zur Diözese
Königgrätz, Osseg zur Diözese Leitmeritz, Hohenfurt zur Diözese Budweis,
Neu-Reisch, Raigern und Tischnowitz zur Diözese Brünn, während Maria-
stern in Bosnien exempt istfi
A. REGULIERTE CHORHERREN.
PRÄMONSTRATENSER.
STRAHOV.
Wappen: Schild geviert mit Herzschild, der das Wappenbild des König-
reiches Böhmen aufweist: in Rot einen goldgekrönten, bewehrten und
gezungten silbernen Löwen mit Doppelschweif. Feld 1 und 4 des Haupt-
schildes zeigt eine goldene Querbinde in Schwarz, der oberste Streif im
ersten Felde mit drei goldenen Lilien, im vierten Felde mit drei silbernen
Rosen nebeneinander belegt. Feld 2 und 3 enthält in Blau zwei gekreuzte
goldene Schlüssel. Der Schild trägt auf seinem Oberrand zwischen Mitra
und Pastorale eine goldene Laubkrone, aus der die nimbierte I-Ialbfigur des
heiligen Norbert, des Gründers des Prämonstratenserordens, emporwächst.
Er trägt die weiße Kleidung seines Ordens und als Erzbischof von Magde-
burg das Pallium. In der Rechten hält er eine Monstranz, in der Linken das
erzbischöfliche Doppelkreuz und einen grünen Ölbaumzweig (Abb. r).
Das auf einer nordwestlichen Anhöhe zwischen dem I-Iradschin und
dem Laurenziusberg in der Hauptstadt von Böhmen gelegene „Königliche
" Auch bei diesem Arbeitsabschnitt fand ich reichliche Unterstützung von seiten der hochwürdigsten
Herren Äbte, der Herren Bibliothekare, Archivare und sonstiger Ordensmitglieder der betreffenden Abteien,
die mir die Arbeit durch ihre oft sehr wertvollen Mitteilungen und Korrekturen zu erleichtern suchten. Allen sei
hiermit mein herzlichster Dank für diese Beihilfe zum Ausdruck gebracht.
44