Die Umschrift lautet: „(ann)o dr-ii m"
cccc" . . . . . . (unausgefüllt) thomas
trenbekch hic sepultg cum vxoribg suis
alhaide barbara et margreta et pueris
suis." Nachdem keine Einer und kein
Zehner eingemeißelt ist, möchte ich
annehmen, daß der Stein gegen 1410,
also kurz nach dem Laiming-Stein in
Seeon entstanden ist, demgegenüber
er künstlerisch wie stilistisch einen er-
heblichen Fortschritt bedeutet. Ihm
möchte ich dann zeitlich den Stein
Simon Farchers und endlich die Platte
der Törring-Gruft anreihen.
Ein Zweifel an der Zusammen-
gehörigkeit dieser fünf Bildwerke als
Arbeiten einer und derselben Hand ist
bei der überzeugenden Stilverwandt-
schaft und bei einer Reihe so merk-
würdiger und durchaus persönlicher
technischer Eigentümlichkeiten gänz-
lich ausgeschlossen. Andrerseits sind
wir aber auch nicht in der Lage,
weitere Werke von dieser sprechen-
den und bestimmten stilistischen und
technischen Eigenart anzureihen. Nur
bei zwei figürlichen Grabsteinen, dem
eines Archidiakons Johannes, gestor-
Abb 14 Grabstein des Oswald von Tön-ing im ben 1414, Kreuzgang zu Baum-
' ' m03," Humbug burg": und eines Geistlichen Conradus
Lanzinger," gestorben 1404, in Has-
lach bei Traunstein, die beide sehr stark abgetreten sind, läßt sich an die
Möglichkeit der Urheberschaft Hans Heiders denken, namentlich in der
Haltung der Dargestellten und dem Faltenwurf. Einen sicheren Entscheid
verbietet jedoch der schlechte Zustand der beiden Steine.
Leonhardt glaubte, übermäßige Bedeutung ausgesprochen heraldischen,
nicht stilistischen oder künstlerischen Erwägungen beimessend, die Wappen-
steine der Laiming und Trenbeck und das Farcher-Relief dem Schöpfer der
Aribo-Tumba entziehen und einen „jüngeren Meister von Seeon" konstruieren
zu müssen, was nach unseren Darlegungen durchaus unnötig, ja unrichtig
erscheint."""" Ganz aus dem Opus des Seeoner Meisters, selbst wenn man
' Clm. 1339- S- 10-"
H Ebenda I, 1787-
xn A, g, 0., S. u ff-
- Die Kunstdenhnale des Königreichs Bayern, I, 1736.