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Maler und seine Schüler und Nachahmer von der niederländischen Kunst
herkamen und (nach Georg Martin Richter) in Nordfrankreich, am Nieder-
rhein und in den südlichen Niederlanden tätig waren. Unser Bild, das, bevor
es als Geschenk des Fürsten Liechtenstein nach Troppau kam, im Besitz
des Grafen Bardi zu Venedig war, hat am nächsten Verwandtschaft mit
der kürzlich versteigerten „Schreibenden Dame" der Sammlung P. Kohler-
mann in München und der „Musizierenden Dame" im Boymans-Museum
zu Rotterdam.
Gleichfalls ein Geschenk des Fürsten Liechtenstein ist ein fein abgetöntes
Damenporträt, das die Signatur „Ano 1657. Adr. Hanneman F." trägt.
Hanneman ist 1601 im Haag geboren und starb daselbst 1671. Er war
Abb. 3. Stuckrelief der Madonna mit dem Kinde, Ar:
des Rosselino (Museum in Troppau)
stark von van Dyck beeinflußt und
war gleich diesem längere Zeit in
England tätig, wo er zahlreiche
Porträte aus der vornehmen Gesell-
schaft malte. So befanden sich nach
Smith's Catalogue raisonne elf Por-
träte von ihm in der Sammlung
Jakobs II. Das Wiener I-Iofmuseum
besitzt von ihm ein Porträt van
Dycks, und die Art dieses Meisters
manifestiert sich auch in dem Trop-
pauer Damenporträt, das bei aller
Einfachheit des Vortrages außer-
ordentlich lebendig und ausdrucks-
voll wirkt.
Aus Wiener Besitz, nämlich
gleichfalls aus dem Nachlaß von
Hans Schwarz, kam ein prächtiges
kleines Ölbild Waldmüllers, offenbar
ein Motiv aus der Hinterbrühl dar-
stellend, das ein Blumen pfiückendes
Mädchen am Bache zeigt. Hinter
ihr erblickt man ein Tal und die an-
steigenden Höhen. Durchaus ehrlich
und schlicht vor der Natur gesehen
und wiedergegeben, in Sonne und
Licht gemalt, leuchten die Farben
in lebendiger Klarheit und Tiefe. Und
dabei ein unendlich feines Leben der
Atmosphäre, die feine verschwim-
mende Ferne des Hintergrundes und
die Wolke rechts oben. Das feine Bild-
chen trägt die Signatur des Meisters.