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noch auf ein Speziükum des aufgelassenen Friedhofes in Villach aufmerksam
gemacht, welches darin bestand, die Grabsteine in Wandnischen zu verlegen
und diese mit Gittern abzuschließen. In Abbildung 12 ist eines dieser aus
dem Anfange des vorigen Jahrhunderts stammenden Gitter zur Darstellung
gekommen. Wenn auch diesen Gittern kein sonderlicher Wert beizumessen
ist, so haben doch alle jenen Reiz, der
jeder, selbst der einfachsten Eigen-
komposition zukommt, bei welcher
nur der Gedanke des Urhebers im Maße
seines Könnens zur Geltung gebracht '
wird.
7. KONSOLEN UND WAND-
LEUCHTER. Ein Konsolenpaar, wel-
ches den Zweck als Figuren- und La-
ternenträger zu erfüllen hat, ist am
I-Iolzkreuze vor der Stadtpfarrkirche
in Klagenfurt angebracht. In der Ab-
bildung 13 ist eine dieser symmetrisch
gegenüberliegenden Konsolen darge-
stellt. Die durch die Stütze und den
Tragbalken gebildeten Dreiecksfelder
enthalten reizende Volutenkomposi-
tionen, deren Zentrum je ein Engels-
figürchen bildet. Die Flügel dieser
Engel sind auseinandergebreitet und
so gestellt, daß dieselben die nächstge-
legenen Volutengänge zweimal durch-
dringen. Nach der Zeit der Aufstellung
dieses Kreuzes zu schließen dürfte diese
Arbeit aus dem Ende des XVII. Jahr-"iiä- I "
hunderts stammen.
Eine reiche Eisenarbeit im Ge- ,
schmacke der Barocke wird durch die
Konsole der Laterne, welche ursprüng- z];
vor der Api.theke in St Veit Abb. u. Grabnischengitter vom aufgelassenen
angebracht war (jetzt Lokalmuseum) Fgigdhgfin vmm,
(Abb. I4), repräsentiert. Kräftige Vo-
luten mit Blattwerk geschmückt bilden den Träger. Der durch die Voluten
geschlossene Teil wird durch ein mit Rosetten belegtes Gitter ausgefüllt.
8. GASTHAUSSCHILDER. Das am Eckhaus, Hauptplatz, Obere
Postgasse, in Völkermarkt bestehende Gasthausschild dürfte zu den ältesten
derartig erhaltener Zeichen zählen (Abb. I5). Aus dem Rachen eines Fisches
entspringt das den Träger bildende Volutengerippe, welches mit Blatt-
schmuck geziert ist. Zwei Figuren mit abnormalen Hüten, welche die