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Reihe bedeutsamer Auszeichnungen den Glanz des Propsttums gehoben
hatte.
Es scheint in der Tat, als ob das Denkmal, obwohl es seinem Charakter,
seiner Stimmung nach in die Reihe der Grabmäler gehört, gerade zur Ver-
ewigung jener Ereignisse geschaffen worden wäre, welche nicht nur in der
Laufbahn Schombergs glän-
zende Gipfelpunkte, sondern
auch für das Propsttum von
Preßburg die Erwerbung her-
vorragender Privilegien be-
deutet haben. Die Gestalt des
Propstes er-
scheint nicht
im gewohnten
liturgischen
Ornat der bi-
schöflichen, 4-52;
priesterlichen
Grabmäler des
Mittelalters.
Der Krumm-
stab ist zur Seite gestellt und
die fein ausgeführte, reich
verzierte Mitra darüberge-
zogen. Die beiden Bänder
derselben fallen steif herun-
ter, während aus dem Innern
der Mitra der an dem Krumm-
stab befestigte Panisellus in
feinen, weichen Falten herab-
hängt, hinter dem Krumm-
stab die vertikale Linie der ar-
chitektonischen Umrahmung
Gestalt herstellt. Über der
Mitra erhob sich die Krüm-
mung des Stabes, sie ist jedoch
abgebrochen, so daß nur der
mit spitzbogigenArkaden ver-
zierte Nodus erhalten blieb.
Der Körper
des Propstes
ist mit dem
langen, wei-
ten Priester-
gewand be-
decktDarüber
trägt er das
lange, jedoch
nicht bis zur
Erde reichende Rochett, des-
sen dünner Stoff sich von
jenem unterscheidet und sich
in dichten, regelmäßigen, ver-
tikalen, doch weichen Falten
anschmiegt. Darüberbel-indet
sich nun die Kutte, ein wei-
ter Mantel aus dickem, wei-
chem Stoff, mit der über den
Kopf gezogenen Kapuze,
unter der noch die runde
Kappe und ein schmaler Streif
unterbriCht und, sich mit der "m" 23' . des Haares hervorscheinen.
_ __ _ _ [Grahkreuz am Fned- _ _
Figur beruhrend, die Verb1n- hof in Griffen Die Tracht wird durch den
dung zwischen Rahmen und breitkrempigen Prälatenhut
ergänzt. Die zu dem Hut gehörenden Schnüre sind nur unterhalb der Brust
dargestellt und tragen mit ihren Liniengruppen, ihren je zehn Quasten
Abwechslung in das Faltensystem der Gewandung hinein. Die behandschuhte
Linke ruht auf der Brust, darüber hält die Rechte ein Schriftstück. Durch
die Annahme, daß dies die Ernennung zum Vizekanzler der Universität sei,
haben wir alles auf die verschiedenen Würden und Vorrechte Schombergs
Bezügliche beisammen und erblicken außerdem links über der Nischen-
öHnung das Wappen des Verstorbenen, einen gekrönten Greif, in dem in