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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 3)

sind Robert I-Ienri, der die impressionistische Richtung im Bildnis bei uns 
einführte, und Homer Boss, der kraftvolle, schön gestimmte Bildnisse malt. 
Zart und duftig ist H. L. Peppers „]une"; Bernard Gussows Frauen, die in 
einfachen Linien gehalten sind und vielAusdruck zeigen, haben schon manches 
von der dekadenten Art der Postimpressionisten, aber sein bedeutendes 
Talent scheint doch noch erfolgreich dagegen anzukämpfen. 
Die Ölbilder und Handzeichnungen von Jerome Myers sind in ihrer 
Eigenart schon öfters hier besprochen worden. Er sucht sich seine Motive 
an der Newyorker Ostseite, wo die armen Einwanderer aus so vielen Ländern 
zusammenströmen. Mit wenig Strichen weiß er zu charakterisieren. Und 
wenn er mit Farben arbeitet, dann hat er eine düstere Palette, diemit den 
meist dunkeln Gesichtern und den ärmlichen Kleidern trefflich harmoniert. 
Von den Landschaftern, die zu der neuen Gesellschaft gehören, sind 
durch ihre Eigenart vor allem Leon Dabo und Edwin Adam Kramer hervor- 
zuheben. Dabos eigenartige Bilder sind von einer echten lyrisch-poetischen 
Stimmung. Er vermeidet die starken Effekte. Mit Vorliebe und mit außer- 
ordentlich feinem Empfinden malt er die bläulich oder warrngraue Atmosphäre, 
wie sie Newyorks wasserreiche Umgebung öfters zeigt. Kramer malt gern 
Herbstwälder undFrühjahrsstimmungen. Obwohl erverschiedenartige Farben- 
harmonien vorführt, sind doch auch bei ihm alle Bilder von Duft und Dunst 
erfüllt. Seine Techik ist impressionistisch. Recht oft geben die Bilder erst 
nach längerer Betrachtung ihren tiefen Gehalt. Man muß sich in Kramers 
Kunst versenken wie in den Wald selbst, wenn wir ihn lieben. 
Sehr verschieden sind D. van Perrines Gemälde. Schon das Motiv seines 
Hauptbildes in der Internationalen Ausstellung, das er „Sturm" nennt, zeigt 
das. Wir sehen vom Winde gepeitschte Bäume in düsterer, wilder Land- 
schaft. Alles mit wenigen kräftigen Strichen gemalt. Elmer Mac Rae, der in 
hellen Tönen und mit wenig Mitteln sehr geschmackvolle Bilder schafft, hat 
in der „Flotte des Newyorker jachtklub" und der „Entenfütterung" zwei 
recht verschiedenartige Beiträge geliefert. J. Aldrich Weir, einer der ältesten 
Freilichtmaler Newyorks, hat in seinem Bilde „Mädchen mit den Weiden- 
kätzchen" ein Werk geschaffen, das ihn ganz auf der Höhe seines Könnens 
zeigt. Die Landschaften von Henry Fitch Taylor sind auch Freilichtbilder, 
aber oft mit einem eigentümlich mystischen Einschlag. Durch gute Interieur- 
bilder zeichnete sich Guy Pene du Boi aus. Karl Anderson, George Bellows, 
William j. Glackens, Ernest Lawson, jonas Lie, George B. Luks, Maurice 
Prendergast, John Sloan gehören alle zu jenen Mitgliedern der neuen Gesell- 
schaft, die als besonders talentvoll bezeichnetwerden müssen. Unter den Bild- 
hauern seien Mahouri Young mit sehr realistischen Reliefs, j. Mowbray Clarke 
mit impressionistischen ausdrucksvollen Figuren und Jo Davidson genannt, 
der Reliefdarstellungen brachte, die nicht nur durch die Eigenart der Motive, 
sondern auch durch die besondere Technik auffielen. Sie waren flach gehalten 
und die Bildwirkung nur durch die eingeschnittenen Konturen erzielt. Sherry 
E. Fey sandte eine anmutige Brunnentigur. Abasteria St. Leger Eberle, die
	        
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