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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 6 und 7)

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hunderts und deckt sich im wesentlichen mit der Person und der Tätigkeit 
des Meisters Erhart. In dieser zweiten Hauptgruppe der Straubinger 
Grabplastik erscheinen alle direkten Beziehungen zu dem ursprünglichen 
Ausgangspunkt Salzburg gelöst; eine fest geschlossene Linie, die nur 
mit einer einzigen Ausnahme - dem nahen Sünching - über die Mauern 
der Stadt hinausgreift, läßt sie uns als heimische Kunst betrachten, die 
vor allem in den Steinen der Familie Zeller nicht nur den goldenen 
Boden des Steinmetzenhandwerks repräsentiert, sondern auch den Reich- 
tum, das Selbstbewußtsein und das Kunstbedürfnis eines stolzen Bürger- 
geschlechts. Kaum eine zweite Stadt Süddeutschlands kann der alten 
I-Ierzogstadt Straubing eine ähnliche monumentale Ahnengalerie an die 
Seite stellen. 
Die weitaus größere Bedeutung kommt jedoch der älteren Gruppe der 
Straubinger Bildwerke zu, die in der Hauptsache durch die Werke des 
Kastenmayr-Meisters gekennzeichnet wird. Nicht nur, daß sie das Bild eines 
der hervorragendsten Kunstzentren Süddeutschlands - Salzburgs -, das 
in den spärlichen und künstlerisch meist unzulänglichen Beispielen figür- 
licher Grabplastik in der Diözesanhauptstadt selbst kaum mehr die einstige 
Blüte der Marmorbildnerei jener Zeit vermuten läßt, in bisher ungeahnter 
Weise bereichert und vertieft, sie bildet vielmehr noch in der Geschichte 
eines der wichtigsten künstlerischen Probleme, der Darstellung des Porträts, 
ein hochbedeutsames und aufschlußreiches Kapitel, dessen Wert sich erst 
vollkommen im Vergleich mit den gleichzeitigen plastischen Schöpfungen der 
Nachbargebiete, etwa Frankens oder Schwabens, enthüllt. Die Loslösung vom 
allgemein Typischen im Porträt, der auikeimende und erstarkende Realis- 
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aber auch rang auer in der Stiftskirche zu Berchtesgaden rnayr. 
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